ISSA - Lights Of Japan
Mehr über Issa
- Genre:
- AOR / Melodic Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Frontiers
- Release:
- 20.01.2023
- Live Again
- Lights Of Japan
- Seize The Day
- Stop The Rain
- Moon Of Love
- Chains
- Fight To Survive
- It's Over
- I Give My Heart
- Shadow Of The Light
- I'll Be Waiting
Endlich wieder wie immer - mit super Sound.
Endlich wieder wie früher klingt "Lights Of Japan", das siebte Studioalbum (ein starkes Cover-Album mitgezählt) der Sängerin ISSA. Das Frontiers-Projekt fühlte sich seit Jahren wie eine richtige, hochklassige Band an, dabei wird hier alles im Studio auf die Stimme der Norwegerin zugeschnitten. Darüber würden sich im Pop-Bereich alle ärgern, im AOR-Setting scheint es aber ja seit Jahren auch völlig normal zu sein. Das Coverartwork vermittelt sofort die nötige Achtziger-Jahre-Assoziation, die man braucht, um dieser Musik etwas abzugewinnen. Dabei klingt ISSA nie nach seichtem Radio-Rock der Achtziger (was mir ja durchaus auch gefallen würde), sondern nach fettem, aber eben melodischem Hard Rock. Die härteren JOURNEY-Nummern passen als Referenz sicher ganz gut.
Warum "wie früher"? Nun, der Vorgänger "Queen Of Broken Hearts", der von mir bei Erscheinen noch mit 8 Punkten bewertet worden war, erwies sich auf lange Sicht leider als nicht sonderlich nachhaltiges Album - den Fehler hatte ich schon in der Rezension erkannt: Die Hitdichte war nicht hoch genug, und gerade diese Musik lebt doch wie kaum eine andere einfach von absoluten Ohrwürmern. Daher habe ich damals einen halben bis ganzen Punkt zu viel gegeben, denn handwerklich gab es natürlich nichts zu meckern. Das ist diesmal wenig überraschend wieder der Fall. Aber das Songwriting ist wesentlich zwingender, der Opener, der Titelsong, 'Moon Of Love' oder 'Fight To Survive' verfolgen mich bis in den Schlaf und zeigen, warum AOR nicht nur unfassbar austauschbar sein kann, sondern auch die ganz großen Hits produziert. Qualitativ denke ich bei dieser Scheibe jedenfalls sofort an "Run With The Pack" oder den Vorgänger "Crossfire", der bei uns nicht rezensiert worden ist.
Was neben der hohen Hitdichte auffällt, ist die Härte: Hier wird wirklich gerockt, der AOR schaut deutlich zum Hard Rock von EUROPE oder BON JOVI (bis 1988) hinüber. Das steht der Röhre der Norwegerin gut zu Gesicht, Michele Guaitoli (VISIONS OF ATLANTIS-Sänger) als Produzent hat ihr einen super Sound zurechtgeschustert - er hat auch den Bass und die Gitarren eingespielt. Das Songwriting verantwortete in erster Linie der Ehemann James Martin (hier auch Keyboarder) gemeinsam mit seinem Bruder Tom - beide kennt man von "VEGA". Vielleich tut es ISSA auch einfach mal gut, ohne Alessandro Del Vecchio unterwegs zu sein.
Was bleibt? Naja, das beste ISSA-Album seit 2018 auf jeden Fall, möglicherweise sogar ihr bester stärkstes Album überhaupt. Ich bin ziemlich begeistert. Nachdem ich im Vorjahr nur die famose neue JOURNEY-Scheibe aus dem AOR-Bereich rauf und runter hörte, liegt die Messlatte für dieses Jahr gleich im Januar richtig hoch.
Anspieltipps: Live Again, Lights Of Japan, Moon Of Love.
Oder das Video zum Titeltrack anschauen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer