J.B.O. - Head Bang Boing
Mehr über J.B.O.
- Genre:
- Spaß-Metal
- Label:
- Megapress / Soulfood Music
- Release:
- 28.09.2007
- Inhaltsangabe
- Head Bang Boing
- Mehr Stoff
- Oaaargh!
- Metal Hartz IV
- Musiker
- Acht
- Frühstück
- Slipknotubbies
- Osama
- Promibeat 800
- Wir ham's geschafft!
- Bejonze
- Misanthropology
- Raining Blood
Alarmstufe Rosa! Die Spaß-Armee J.B.O. startet ihre Herbstoffensive "Head Bang Boing". Die Stärke von J.B.O. besteht nicht unbedingt darin, sich neue witzige Ideen aus dem Kopf zu drücken. Viel besser parodieren sie das, was an Eitelkeiten, Modetorheiten und Medienwahn um uns herum passiert. So kriegen Möchtegern-Mucker, die Teletubbies, Dieter Bohlen und andere Schlümpfe ihr Fett weg. Ein Volltreffer ist dabei 'Acht'. Auch wenn J.B.O. diesen Titel als natürliche Fortsetzung ihrer Werke 'SexSexSex' und 'Sie-Ben' bezeichnen, kann man ihn als Schlag Richtung SUBWAY TO SALLY oder FARIN URLAUB sehen, die eigentlich für intelligente Texte bekannt sind, ihren Fans in den letzten Jahren aber Singles mit dümmlichen Abzählreimen vorgesetzt haben. Und wenn die Parodie schon eine Kernkompetenz ist, wird auch wieder viel gecovert, z. B. '(Gib mir doch ein) Oaaargh!' von WIR SIND HELDEN, 'Musiker' alias 'Movie Star' von HARPO (Ja, auch vor Schlagerpop macht man nicht halt!) und 'Osama' alias 'Rosanna' von TOTO. Zum Schluss covern die fränkischen Meistersinger die SLAYERGIRLS, eine obskure Mädchenband um Kerry Queen und Jeff Hannewoman, die mit 'Raining Blood' ihrerseits 'It's Raining Men' von den WEATHER GIRLS covern - und die waren in gewisser Hinsicht ja auch heavy.
Thematisch geht's um die musikalische Unterversorgung von Metalheads oder die besondere Beziehung von Dabbeljuh Bush und Osama bin Tarnen. Zum Schieflachen ist der Doppelschlag gegen selbstreferentielle nervende Zeitgenossen wie eitle Frauen mit 'Bejonze' ("Du bist hässlich, aber es steht dir gut.") oder wehleidige Weicheier mit 'Misanthropology'. Wer sich noch an 'Dubcek' von OTTO erinnern kann, erlebt bei 'Promibeat 800' die nächste Stufe.
Allerdings zeigen sich auch Abnutzungserscheinungen. Einige Ideen scheinen nicht wirklich ausgearbeitet. Nach eigener Zählung bezeichnen J.B.O. 11 der 15 Tracks auf "Head Bang Boing" als Songs, für mich sieht's für die Lieder gegenüber Sketchen und Jingles noch etwas magerer aus. Ansätze und gesprochene Texte irgendwo zwischen BADESALZ und ÄRZTE nehmen einen recht breiten Raum ein, und wirklich große Melodien wie 'Verteidiger des Blödsinns' findet man leider auch nicht.
Die beinharten Fans werden aber zufrieden sein, und alle anderen sollten zumindest mal reinhören.
Anspieltipps: Acht, Osama, Bejonze
- Redakteur:
- Stefan Kayser