J.B.O. - Nur die Besten werden alt
Mehr über J.B.O.
- Genre:
- Fun Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- AFM
- Release:
- 15.08.2014
- Vier Finger für ein Halleluja
- Death Is Death
- Ansage
- Sakradi, mei Sack is hi
- #
- Schule aus
- Das Bier ist da zum Trinken
- Der sechste Sinn
- Was würde Jesus tun?
- Mittelalter
- Aberglaube
- Die Waldfee
- Und dann hörst du J.B.O.
- McDeath
- Metal No. 666
- Die Antwort
- Zeitansage
- Ein Zipfel vom Glück
- Jung, dumm und besoffen / Satanismuskrise
Ich sag' J.B. - ihr sagt...was auch immer...
Bringen wir es mal auf den Punkt: Früher war J.B.O. einfach lustiger und einfallsreicher. Zugegeben, auf "Sex Sex Sex", "Head Bang Boing" und selbst "Killeralbum" gab es zwei, drei, vielleicht auch vier Stücke, die man sich getrost mehrmals hintereinander reinziehen konnte und annähernd amüsierten. Selbst 'Raining Blood' oder 'Osama' waren nach einigen Pils echt witzig. Doch zu alter, guter Komik, wie sie auf "Laut!" und vor allem "Meister der Musik" praktiziert wurde, kamen Vito, Hannes und Co. nie zurück. So sympathisch sie auch sind und so gern ich alte Alben der Erlanger noch höre, so uninspiriert nach Schema F klingt "Nur die Besten werden alt".
Vielleicht liegt es an der Tatsache, dass sich bekanntlich der Geschmack (und, wie ich finde, auch der Humor) alle sieben Jahre wandelt und man nun wahrlich nicht aus jedem Gag, jedem Wortspiel und jedem Flachwitz ein eigenes Lied zaubern muss. Vielleicht auch daran, dass J.B.O. seit Jahren humoristisch auf der Stelle tritt und stets das gleiche Konzept neu aufwärmt. Wir haben auf der einen Seite ein paar eher stumpf durch den Kakao gezogene Coverversionen ('Das Bier ist da zum Trinken', 'Metal No. 666', '' und 'Death Is Death'), auf der anderen ein paar Eigenkompositionen, die musikalisch unspektakulär und eher zum Augenrollen als zum Schmunzeln drängen ('Sakradie, mein Sack ist leer', 'Und dann hörst du J.B.O.', 'Jung, dumm und besoffen', obwohl sich der Song gut festsetzen kann).
Obwohl auch aktuell aber auch etwas Gutes mit 'Was würde Jesus tun?' und dem ungewöhnlichen 'Mittelalter' aufgetischt wird, werde ich das merkwürdige Gefühl nicht los, dass die Blödelbarden aus Mittelfranken ihr Schießpulver allmählich verschossen haben. Zwar werden eingefleischte Fans in Schwarz-Rosa-Gold nun im Dreieck springen und mir am liebsten die halbe Zimmereinrichtung gegen die Birne pfeffern, doch sind wir einmal ehrlich: Bei J.B.O. weiß man seit Jahren, was man bekommt, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Erlanger 'Two' (anstatt 'One' von METALLICA), 'Betten am brennen' (im Original von MIDNIGHT OIL) oder 'Arsch am Feuer' (zur 'Hearts On Fire'-Melodie von HAMMERFALL) aus dem Ärmel schütteln. Stillstand ist des Musikers Tod.
Nun, fast jede Band hat im härteren Sektor seine Daseinsberechtigung und wenn man, so wie J.B.O., in diesem Jahr die 25 Jahre feiert (herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle), dann hat man dies erst recht. Fans werden selbst "Nur die Besten werden alt" blind kaufen und 'Death Is Death' oder 'Schule aus' grinsend und vielleicht auch trinkend mitgrölen, doch mir reichen zwei, drei Durchgänge der neuen Platte, um zur Erkenntnis zu kommen, dass es sich zumindest für mich stellenweise ausge-J.B.O-tet hat.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp