JAN DORN - ...unter den Nadelbäumen
Mehr über Jan Dorn
- Genre:
- Gothic Rock/Pop
- Label:
- Eigenproduktion
- Mein Feind
- Sommer
- 7 Teller Pech
- Kohlenträger
- Prinz & Riese
Einen recht dissonanten Cocktail aus Gothic, Pop, Industrial, Rock und modernerem Metal haben JAN DORN aus Berlin auf ihrer neuen Demo-CD "...unter den Nadelbäumen" verewigt. Seltsame Harmonien bieten die Grundlage für ein durch und durch eigenwilliges, ziemlich unkonventionell aufgebautes Album, zu dem man gerade in den ersten Minuten kaum Zugang findet. Während die Band nämlich im ersten Song 'Mein Feind' noch mit allen möglichen Stilmitteln kokettiert, sich aber kaum auf einen gemeinsamen Konsens einigen kann, prasseln in 'Sommer' plötzlich verträumte, fast schon melancholische Melodien auf den Hörer herein, deren versteckte Hookline mich an irgendeinen bekannten Popsong erinnern. Nicht schlecht gemacht, aber einfach zu herzlos und steril, als dass es einen bewegen könnte.
Verstört und ungewöhnlich geht's weiter. In '7 Teller Pech' zeigt sich die Band erstmals von einer recht kranken Seite, besonders was die Texte angeht. Die thematisierte Bessenheit wird immer vehemnter herausgebrüllt, werden im Hintergrund ein sattes NDH-Fundament erstellt wird. Interessant, aber auch hier bleibt der Eindruck der emotionslosen Sterilität nicht fern.
Letzterer schleicht sich schließlich auch durch die letzten beiden Stücke, ebenfalls beide sehr experimentell und gewöhnungsbedürftig und im Bezug auf die Texte eher grenzwertig.
Egal ob rotzig-frech oder doch verhalten und introvertiert, die Musik von JAN DORN und vor allem die morbide Grundatmosphöre dieser Demo-Veröffentlichung ist ein ziemlich harter, phasenweise sogar ungenießbarer Brocken, der zwar einerseits von Mut und Fortschrittlichkeit zeugt, andererseits jedoch aufgrund der beinahe vollkommen ausgeblendeten Emotionen die Seele der Song außen vor lässt. Wem solch schwere Kost gerade recht kommt, der kann sich auf der MySpace-Seite selber einen Eindruck vom finsteren Potpourri machen. Aber jeder Interessent sei gewarnt, denn im Abgang ist "...unter den Nadelbäumen" nur sehr bedingt bekömmlich.
Anspieltipp: Sommer
- Redakteur:
- Björn Backes