JASON ALDEAN - Macon
Mehr über Jason Aldean
- Genre:
- New Country
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- BMG / Warner
- Release:
- 12.11.2021
- After You
- Over You Again
- That's What Tequila Does
- Small Town Small
- If I Didn't Love You
- Story For Another Glass
- Heaven
- This Bar Don't Work Anymore
- The Sad Songs
- Watching You Love Me
- Amarillo Sky (Live)
- Johnny Cash (Live)
- She's Country (Live)
- Big Green Tractor (Live)
- My Kinda Party (Live)
Solide New-Country-Scheibe - nicht mehr und nicht weniger.
Eine Rezension zu einem Album aus dem Sektor New Country auf POWERMETAL.de? Was zuerst komisch klingt, könnte vielleicht ein netter Blick über den metallischen Tellerrand sein, denn schenkt man dem Promomaterial zu JASON ALDEANs neuem Langspieler "Macon" glauben, dann vermischt der Amerikaner den aktuell so angesagten poppigen Country mit einer guten Prise Southern Rock. Hierzulande ist Aldean dabei übrigens noch nahezu ein unbeschriebenes Blatt, füllt aber in seiner Heimat bereits gigantische Arenen und konnte auch schon einige Preise im Country-Sektor einheimsen.
Für mich bleibt aber die entscheidende Frage, wie viel Rock denn nun wirklich in "Macon" steckt und ob die Platte mich als durchaus aufgeschlossenen Hörer von Americana und Southern Rock überzeugen kann. Nun, 'After You' eröffnet den Reigen erst einmal mit einer typischen New-Country-Nummer, die ganz offenkunding auf Radio-Airplay schielt. Klingt erst einmal vielleicht belanglos, Aldeans feine Stimme, die dezent von U2 inspirierten Gitarren und ein tolles Solo retten den Song aber vor der Belanglosigkeit und machen ihn im Gegenteil sogar zu einem echten Highlight auf "Macon". Anderen Songs ist selbige Rettung aber nicht vergönnt und so wildert bereits 'Over You Again' schamlos im modernen Pop, während das BRYAN ADAMS-Cover 'Heaven' und das unvermeindliche Balladen-Duett mit CARRIE UNDERWOOD in 'If I Didn't Love You' komplett am Ziel vorbei schießen. Natürlich kann ich mir dazu eine von Feuerzeugen erleuchtet Arena in Nashville vorstellen, aber vom Text bis zur musikalischen Umsetzung hat man solche Songs eben auch schon hunderte Male gehört. New-Country-Stangenware eben, die mich überhaupt nicht mitreißen kann.
Ärgerlich ist das Ganze, weil Mr. Aldean eigentlich mit seiner rauchigen Stimme das Potential dazu hätte, auch wirklich mitreißende Nummern zu singen. Immer wieder scheint diese Fähigkeit auch auf "Macon" durch, gerade dann wenn es etwas rockiger und kantiger wird wie in 'Small Town Small' oder dem tollen 'Story For Another Glass'. Klar, auch hier strotzen die Texte nur so vor Klischees, aber das gehört schon seit den Tagen von JOHNNY CASH und THE HIGHWAYMEN irgendwie als Stilmittel auch ein bisschen zum Genre. Aber selbst in den rockigeren Momenten, hält die sehr glattgebürstete und offensichtlich aufs Radio schielende Produktion das Songmaterial in meiner Ohren zurück und lässt das durchaus vorhandene Potential verpuffen.
Ich würde wirklich Geld dafür bezahlen, JASON ALDEAN einmal ohne den Druck eines Major-Labels im Rücken und ohne aufpolierte Begleitband nur mit der akustischen Gitarre in einer kleinen Bar zu hören. Ich glaube, da würde noch deutlich mehr Potential drin stecken. In der aktuellen Form ist "Macon", das neben zehn neuen Songs übrigens auch noch fünf Livesongs als Bonus im Gepäck hat, aber nur ein typischer New-Country-Release, der zwar von einigen sehr guten Songs über den Durchschnitt gehoben wird, gleichzeitig aber auch die nötige Kante vermissen lässt, um auch abseits der USA wirklich Fans zu finden.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs