JEFF ANGELL'S STATICLAND - Jeff Angell's Staticland
Mehr über Jeff Angell's Staticland
- Genre:
- Rock / Blues Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- UDR / Warner
- Release:
- 20.05.2016
- Everything Is Wrong
- The Edge
- Never Look Back
- Band-Aid On A Bullet Hole
- Phantom Limb
- The World Is Gonna Win
- Nola
- I'll Find You
- High Score
- If You Only Knew
- Tomorrow's Chore
- Freak
- The Past Where It Belongs
- The Cure Or The Curse
- Let The Healing Begin
Blues-Rock mit einer gehörigen Portion Pop-Appeal.
Der amerikanische Sänger und Gitarrist Jeff Angell ist in den letzten Jahren einer der umtriebigsten Musiker der US-Blues-Rock-Szene, wobei seine bisherigen Projekte allerdings immer nur von recht kurzer Dauer waren. Bekannt wurde der Frontmann aus Tacoma bei POST STARDOM DEPRESSION und THE MISSIONARY POSITION, bevor Angell nach der Auflösung beider Bands im Jahr 2012 gemeinsam mit Duff McKagen (GUNS'N'ROSES) die Band WALKING PAPERS ins Leben rief. Doch bereits nach dem selbstbetitelten Debüt und einer ausgiebigen Tour im Vorprogramm von AEROSMITH scheint auch diese Truppe erstmal wieder auf Eis zu liegen, denn dieser Tage meldet sich der Amerikaner mit dem selbstbetitelten Debüt seines neuesten Projekts JEFF ANGELL'S STATICLAND zurück.
Trotz des neuen Namens klingt das Material dabei allerdings weitestgehend so, als wären die Songs ursprünglich für einen Nachfolger zum "Walking Papers"-Album geschrieben worden, denn auch auf "Jeff Angell's Staticland" regiert großteils feine Rockmusik mit Fuzz-Gitarrensounds und einem leichen Hang hin zum Blues. Dementsprechend ist der Opener 'Everything Is Wrong' dann auch eine klassische Rocknummer aus der Feder des Amerikaners und überzeugt mit schicken Riffs, ungewöhnlichen Gesangslinien und vor allem mit einem tollen Groove.
Bereits das folgende 'The Edge' zeigt dann aber auch, dass sich der Gitarrist und Sänger eben nicht nur auf schleppende Blues-Rocker versteht, sondern dass Angell in den letzten Jahren auch am Pop-Appeal seiner Songs gefeilt hat. Der flotte Up-Tempo-Rocker erinnert nämlich stellenweise sogar an die schwedischen Senkrechtstarter MANDO DIAO und kann dabei auch locker mit den großen Hits aus der Feder von Gustaf Norén und Björn Dixgård mithalten, wobei insbesondere die stimmliche Ähnlichkeit zwischen Angell und den beiden Schweden phasenweise wirklich verblüffend ist. Eine Ausnahme bleibt der Track auf dem aktuellen Silberling aber nicht, denn auch das mit elektronischen Samples veredelte 'The Past Where It Belongs', 'Nola' oder das rockige 'Never Look Back' kokettieren mit dem MANDO DIAO-Sound und avancieren allesamt zu echten Highlights im Schaffen des Amerikaners. Da ist dann auch der ein oder andere Durchhänger zu verschmerzen, der sich in Form von Songs wie 'If You Only Knew', 'I'll Find You' oder dem unheimlich schleppenden 'Let The Healing Begin' in der insgesamt recht stattlichen Spielzeit der neuen Scheibe eingeschlichen hat.
Schlussendlich überwiegen aber trotzdem die positiven Eindrücke auf "Jeff Angell's Staticland", wodurch die Platte sich im oberen Drittel der diesjährigen Blues-Rock-Releases einsortieren kann. Ganz besonders Fans der frühen MANDO DIAO-Alben sollten hier mal ein Ohr riskieren, denn mit dem Hit 'The Edge' und den anderen bereits erwähnten Highlights beschwört der Amerikaner den Sound herauf, mit dem die Schweden Anfang des aktuellen Jahrtausends ihre größten Erfolge feiern konnten und der von vielen Anhängern schmerzlich vermisst wird, seit sich die einistigen Vorzeige-Rocker immer mehr in elektronischen Experimenten verlieren.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs