JENNIE TEBLER'S OUT OF OBLIVION - Till Death Do Us Part
Mehr über Jennie Tebler's Out Of Oblivion
- Genre:
- Gothic Metal
- Label:
- Black Mark/Twilight
- Release:
- 26.06.2008
- Brand New Start
- Demons Ode
- Queen of Ice
- Life Full of Lies
- Never Stop Crying
- Mistake
- Succubus
- Enchanted
- Release Me
- Between Life and Death
Die schwedische Sängerin Jennie Tebler hat bisher durch einen Gastauftritt bei LAKE OF TEARS sowie durch das Gerücht Aufmerksamkeit erlangt, dass sie die jüngere Schwester von BATHORYs viel zu früh verstorbenem Quorthon sei, mit welchem sie gemeinsam ihre sehr schöne Debütsingle "Silverwing" komponiert und eingespielt hat, welche als Tribut an Quorthon auch ein Cover zu BATHORYs 'Song To Hall Up High' enthielt. Die Lektüre der Credits zu ihrer zweiten Single "Between Life And Death", die erst nach Quorthons Tod entstand, scheint diese Vermutung zu bestätigen.
Nun ist die Schwedin mit der glockenhellen Stimme mit einer eigenen Band am Start, welche auf den Namen JENNIE TEBLER'S OUT OF OBLIVION hört und dieser Tage ihr Debütalbum "Till Death Do Us Part" - natürlich über Black Mark Produktions - an den Start bringt. Dieses klingt leider etwas gewöhnlicher als Jennies erste Single, weil der BATHORY-Einfluss nicht mehr oder nur sehr unterschwellig vorhanden ist, und weil die Songs nicht die immens ergreifende Emotionalität ausstrahlen, welche "Silverwing" zumindest für einen langjährigen BATHORY-Hordisten hatte.
Doch wollen wir das nicht ins Endlose vertiefen. Jennie Tebler und ihre neue Band können auf eigenen Füßen stehen, und wenn ihr "Till Death Do Us Part" genug Zeit lasst, zu wachsen. Wenn ihr die Texte mitlest und euch auf Jennies Stimme einlässt, dann findet ihr auch auf dieser Scheibe viele Momente, die fesseln und - wenn man in der richtigen Stimmung dafür ist - eine spürbare Gänsehaut wachsen lassen.
Dessen ungeachtet steht aber fest, dass Jennie & Co. keine besonders außergewöhnlichen Wege gehen und sich in einer Schnittmenge aus einfühlsam-emotionaler moderner Rockmusik, zaghaftem Dark Metal und relativ kitschfreiem Gothic Metal bewegen, die in den leidenschaftlichen Momenten ein Stück weit an die Amerikaner von EVANESCENCE erinnert, jedoch deren Nu-Metal-Affinität beiseite lässt. Auch LACUNA COIL möge manchem als Referenz dienen, wobei Jenny Tebler weder nach Cristina Scabbia noch nach Amy Lee klingt, sondern durchaus ihre eigenständige Stimme aufzuweisen hat. Es gibt ruhige, besinnliche, melodische Momente mit vielen cleanen Gitarren, wie etwa bei 'Never Stop Crying' und 'Succubus', aber auch harte, schwer riffende Songs wie 'Demon's Ode' oder 'Release Me', welches auch durch die melodischen Leadgitarren Fredrik Rhodins auffällt und Jennie etwas bissiger zeigt, als dies im Übrigen der Fall ist.
Alles in allem ist "Till Death Do Us Part" ein sehr schönes, einfühlsames und emotionales Werk geworden, das seine großen Momente, aber auch ein paar Längen hat. Mit ein wenig mehr Biss hier und da sowie einer etwas weniger glatten Produktion hätte noch mehr drin sein können, doch für ein Debüt ist Jennie Tebler und ihren Mannen hier ein sehr brauchbares Album gelungen, das zudem in ein sehr schönes Artwork von Altmeister Kristian Wåhlin gehüllt ist. Für den Freund eher sanfter und melancholischer Metal-Klänge mit weiblichem Gesang ist die Scheibe sicher kein Fehlkauf.
Anspieltipps: Demon's Ode, Never Stop Crying, Release Me
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle