JERUSALEM - Escalator
Mehr über Jerusalem
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Mausoleum/Soulfood
- Release:
- 06.07.2009
- Hooded Eagle
- Midnight Steamer
- Stone Free
- Over The Chasm
- Kamikaze Moth
- The Void
- Banging All Night Long
- Spiders' Rendezvous
- Faith Healer
- When The Wolf Sits
Großartiger Seventies-Hard Rock mit Stars und Schmackes, leider mit nur wenigen neuen Songs – aber die haben es in sich!
Vor fast 40 Jahren veröffentlichten JERUSALEM ihr einziges Album, damals produziert von niemand geringerem als DEEP PURPLE-Frontröhre Ian Gillan. Es sollte - trotz großen Erfolgs - aufgrund des Unfalltods des Gitarristen Bill Hinde ihr einziges bleiben. Bis heute – zwei der Originalmitglieder, nämlich Bob Cooke an der Gitarre und Lynden Williams am Mikrophon, haben die Band mit Hilfe einiger Gastmusiker wiederbelebt. Diese Gastmusiker haben es in sich, denn es sind keine geringeren als Nick D'Virgilio und Dave Meros von SPOCK'S BEARD und Geoff Downes von ICON und ehemals ASIA und YES. Dass da an der instrumentalen Seite nichts anbrennen kann, ist klar.
Der Re-Release des Originalalbums in Japan entfachte das alte Feuer wieder, sodass sich die beiden alten Recken wieder zusammenfanden, um den Namen JERUSALEM wiederzubeleben. Das Ergebnis ist ein beeindruckendes Statement für den Stil eine Ära, die quasi die Frühzeit des Metal war. "Escalator" atmet den Spirit von 1971 durch und durch, transportiert ihn in die Moderne, so dass die Scheibe zu keiner Zeit altbacken oder angestaubt klingt. Dennoch klingen besonders DEEP PURPLE und URIAH HEEP ('Hooded Eagle', 'Kamikaze Moth') durch, aber auch UFO ('Over The Chasm', 'Spiders' Rendezvous'), komplett mit Hammond-Orgelsound, opulenten Instrumentalparts und schrillen Gitarrensounds.
Als einziger Makel muss erwähnt werden, dass das Album vier Songs des Debütalbums als Neuaufnahmen enthält, beziehungsweise drei und eine alte Single-B-Seite, und obendrein noch zwei Coverversionen. Hierbei macht 'Stone Free', im Original von Jimi Hendrix, eine sehr gute Figur und klingt verdächtig nach RAINBOW. Als weiteres hätte es vielleicht nicht gerade 'Faith Healer' der SENSATIONAL ALEX HARVEY BAND sein müssen, da das sicher einer der meistgecoverten Titel ist und nicht noch eine Version gebraucht hätte. Obwohl sie gut ist und Charme hat, aber das Ding skippe ich mittlerweile auf jedem Album.
Bleiben also vier neue Songs, die das Duo Cooke und Williams geschrieben haben. Und das Beste ist, dass sich meine drei persönlichen Highlights alle aus diesen Songs rekrutieren. Das lässt hoffen, denn die Band lässt verlauten, bereits an neuem Material zu arbeiten, so dass das Kapitel JERUSALEM in der Musikhistorie noch lange nicht abgeschlossen ist. Bis dahin sind allein die vier neuen Kompositionen das Geld für das Album wert, wenn man auch oben genannte alte Recken leiden mag, denn man erhält sie eingebettet in ein kurzweiliges, sehr gut produziertes Album, das eine schöne Abwechslung zu "In Rock", "Magician's Birthday" oder "Phenomenon" ist.
Anspieltipps: Over The Chasm, The Void, Spiders' Rendezvous
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger