JESAIAH - Et Tu, Hope
Mehr über Jesaiah
- Genre:
- Hardcore
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Black Star Foundation
- Release:
- 09.10.2009
- Fill Your Hands With Chaos
- This Night We Share Every Breath
- We're Almost Dead, No Time For Rational Thinking
- Deflower Me
- Music Noir
- L'Ame Prison Du Corps
- Great Big Whale
- I'm Saving My Flower 4U Goatboy
- Let's Dance Under A Sky Of Distortion
- And Sing To The Tunes Of The End
Ist sie das, die REFUSED-Nachfolge?
Inzwichen dürften wohl Fans als auch Kritiker von der ständigen Suche nach dem adäquaten REFUSED-Nachfolger ermüdet sein; schließlich stellt sich gleichermaßen die Frage, ob die Welt überhaupt nach einer Band verlangt, die das Vermächtnis der legendären Modern-Hardcore-Pionieren neu beleben kann. Dennoch: Mit dem neuen Release der Stockholmer Underground-Hopefuls von JESAIAH scheint nun das gefundene Fressen für die Ewighungrigen gefunden zu sein. "Et Tu, Hope" schickt sich mit raffiniertem Songwriting, krassen Breaks und fulminanter Aggressivität ganz locker an, auf typisch-skandinavische Art und Weise ein gesamtes Genre wiederholt zu revolutionieren.
Das Geheimnis des (erwünschten) Erfolgs ist in diesem Falle aber nicht nur instrumental begründet, sondern vor allem an der ungeheuren Brachialität in der Stimme von Max Sjöblom begründet. Der unscheinbar dreinblickende Schwede schreit sich im Laufe der zehn Stücke von "Et Tu, Hope" alle erdenklichen Organe aus dem Leib, kämpft sich unheimlich geschickt durch die vertrackten Wechsel der Rhythmus- und Gitarrenfraktion, trotzt der kontrastierenden Schwerpunktverteilung im instrumentalen Bereich mit einem unnachahmlichen Gebrüll, ordnet sich aber letzten Endes immer wieder der Stimmung der Songs unter, deren Dynamik sowieso ein Fall für sich ist. Die klangliche Traumreise der fünf Schweden führt von verzweifelter, leicht angedeuteter Melancholie bis hin zum orkanartigen Vulkanausbruch, immer wieder gefüllt mit massiven eruptiven Phasen, durchsetzt von schwungvollen Breaks und verrückten Ideen und schließlich einem permanent progressiven Prozess unterworfen, der einen mit all seinen komplexen Inhalten dennoch jederzeit zu Boden zu drücken vermag.
Nichtsdestotrotz bleiben JESAIAH über die gesamte Distanz ihren Hardcore-Wurzeln treu, mischen zwar hin und wieder einzelne Elemente aus den sich anbietenden Metal-Subgenres unter, filtern aber auch hier das Innovative heraus, um den Spannungsgrad in der Senkrechten zu bewahren. "Et Tu, Hope" ist schlussendlich eines der wenigen Manifeste, welches der New-School-Hardcore (mit leichten Postcore-Ingredienzien) in den letzten Jahren zur Präsentation freigegeben hat. Und jeder, der Bands wie NORMA JEAN heilig gesprochen hat, den DILLINGER ESCAPE PLAN verehrt und mit REFUSED zu Bett geht, sollte dies beherzigen und sich sein Exemplar der ersten JESAIAH-Full-Length besorgen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes