JEZEBEL DEVA, SARAH - A Sign of Sublime
Mehr über Jezebel Deva, Sarah
- Genre:
- Gothic Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Amp (CMS)
- Release:
- 26.02.2010
- Genesis(intro)
- A Sign Of Sublime
- She Stands Like Stone
- The Devils Opera
- They Called Her Lady Tyranny
- The Road To Nowhere
- Your Woeful Chair
- A Newborn Failure
- Daddys Not Coming Home
Die britische Elfe auf Solowegen
Auf der Bühne eine Elfe, abseits ein richtiges Biest: Wer den Werdegang von Sarah Jezebel Deva in den vergangenen Jahren ein wenig verfolgt hat, wird wissen, dass die schwergewichtige Blondine stimmlich zu Höchstleistungen fähig ist, nebenher aber keine Gelegenheit auslässt, um ihren ungepflegten Wortschatz kundzutun. Dass Deva dennoch enorm gefragt ist und vor allem die jüngere Geschichte solcher Acts wie THERION und CRADLE OF FILTH maßgeblich geprägt hat, liegt natürlich in erster Linie an ihrem Talent, letzten Endes aber sicher auch an der Fähigkeit, aus dem Stegreif alles abzurufen, was eine Galavorstellung erfordert - und dabei Konkurrentinnen wie das wohl prominenteste Beispiel aus Finnland regelmäßig in den Schatten zu stellen.
Ähnlich wie Mrs. Turunen hat Deva inzwischen ihre Aufgabe als Leasing-Teamplayer aufgegeben und sich auf ihre Solokarriere konzentriert. Die letzten Monate standen voll und ganz im Zeichen von "A Sign Of Sublime", dem ersten Solowerk der stimmgewaltigen Britin, welches nun erstmals verdeutlicht, wie vielseitig Deva tatsächlich zu agieren imstande ist. Im Gegensatz zu ihren Band-Partizipationen wildert die Dame nämlich hier nicht ausschließlich in höheren Regionen, sondern präsentiert vorrangig ihre Qualitäten als Lead-Sängerin. Zwar findet Deva im poppigen Umfeld ihrer insgesamt neun Kompositionen zunächst nicht so richtig den Ansatz zur Begeisterung, kommt aber im Laufe der leider etwas knapp bemessenen Spielzeit immer besser in Form und gibt sich ausgerechnet in den Nummern am souveränsten, in denen die Annäherung zum Gothic-Pop-Sektor am kitschigsten erscheinen.
Zuvor gibt es jedoch Dramaturgie und Theatralik im Sekundentakt, oder anders gesagt: Gothic Metal von der Stange. 'The Devils Opera' und der Titelsong mögen zwar ganz anständig sein, dürften den Ambitionen einer solch begabten Musikerin aber definitiv nicht genügen. Erst mit dem an sich sehr Mainstream-lastigen, fast schon vom Kitsch erschlagenen 'The Road To Nowhere' kann sich die Frontdame erstmals richtig in Szene setzen und lässt im Folgenden einen Aufwärtstrend folgen, den man nach der ersten Albumhälfte nicht mehr vermutet hätte. Teilweise erinnern Stücke wie 'A Newborn Failure' und 'Your Woeful Chair' sogar an die epischen Kompositionen einer Sinnead O'Connor, der Deva stimmlich problemlos das Wasser abgräbt. Und auch wenn die düstere Romantik nur teilweise zieht: Es hat was, wenn Sarah Jezebel Deva sich von ihrer Vergangenheit entfernt und sich bewusst der Masse öffnet. Es ist zwar nicht Originalität, noch ist es eine gewisse Form der persönlichen Weiterentwicklung. Aber es ist Musik, die mitreißt, und von der es aufgrund der schwachen Eingewöhnungszeit von "A Sign Of Sublime" viel zu wenig auf diesem, Album gibt.
Anspieltipps: The Road To Nowhere, A Newborn Failurre
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes