JöRMUNGAND - Zwischenwelten
Mehr über Jörmungand
- Genre:
- Pagan Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 16.03.2018
- Und es wird Tag
- Morgenrot
- Ruf der Verhängnis
- Zu hohen Himmeln
- Werdegänger
- In Hallen stummer Worte
- Dämmerung
- Neumond
- Requiem
Die hiesige Pagan-Zukunft?
Wirklich neue Akzente wird wohl kaum noch eine Band setzen, die sich ernsthaft mit der Mischung aus Pagan/Folk-Sounds und Black Metal auseinandersetzt. Frischlinge wie JÖRMUNGAND mögen zwar mit allergrößter Entschlossenheit an die Arbeit gehen und sich dementsprechend nicht nur motiviert, sondern auch ziemlich heavy nach außen präsentieren, doch wenn es um den kreativen Erguss geht, den die Jungs aus Köln auf ihrer neuen Platte verankert haben, sind dem ganzen schnell wieder Grenzen gesetzt.
"Zwischenwelten" ist deshalb aber nicht weniger hörenswert, wenngleich die manchmal doch recht opulenten Arrangements gerne auch mal etwas entschlackter auftreten dürften, um den Bezug zur Basis zu bewahren. Und auch die gelegentlichen Orchestrierungen (das Instrumental 'In Hallen stummer Worte' ist als Klassiknummer nicht sonderlich passend) würde man sich oftmals gerne hinweg wünschen, weil sie im Kern genau das Gegenteil vertreten, was JÖRMUNGAND eigentlich ausstrahlen möchte. Denn sobald die Rheinländer ihre Hymnen auspacken, ihr melodisches Fundament pushen und schließlich auch die epischen Komponenten in den Vordergrund schieben, zaubern sie einige wirklich anständige Nummern hervor, bei denen lediglich die Keyboard-Backings hin und wieder als störend empfunden werden. Und dass die Raserei phasenweise nicht ganz so authentisch wirkt, darf auch nicht vergessen werden, auch wenn dieser Störfaktor überschaubar bleibt.
Nun, es gibt einiges an Kritik, jedoch soll am Ende nicht der Eindruck erweckt werden, den Musikern würde das Talent fehlen. Letztgenanntes ist definitiv vorhanden, wird aber noch viel zu weitläufig eingesetzt. "Zwischenwelten" ist ausladend arrangiert und durchweg bombastisch - so wie einst der Großteil des Last Episode-Katalogs. Dass die Songs aber dennoch weitestgehend überzeugen, liegt vor allem daran, dass die Band starke Melodien kreiert und sie ferner episch in Szene setzt. Sollte JÖRMUNGAND künftig etwas komprimierter vorgehen, ist ganz bestimmt noch mehr drin. Bis dahin bleibt mit "Zwischenwelten" ein ordentliches, aber noch nicht komplett befriedigendes Album!
Anspieltipps: Morgenrot, Werdegänger
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes