JOHN WETTON - New York Minute
Mehr über John Wetton
- Genre:
- Melodic Rock
- Label:
- Primary Purpose / Cherry Red Records
- Do It Again
- What's Going On?
- God Only Knows
- Can't Find My Way Home
- All Along The Watchtower
- New York Minute
- Lady Madonna
- Heat Of The Moment
- Battle Lines
Hervorragendes, aber viel zu kurzes Unplugged-Album
ASIA-Fans können sich über neue Live-Releases ihrer Faves nun wirklich nicht beklagen. In den letzten Jahren hat die einstige Melodic-Rock-Institution wahrscheinlich mehr Gig-Präsentationen auf den Markt gestreut, als der Geldbeutel vertragen konnte - und nicht jede einzelne Scheibe hatte auch die Qualitäten, den finanziellen Gegenwert zu rechtfertigen. Dass nun auch noch John Wetton die Szenerie mit einem Soloalbum aus dem Live-Sektor bereichert, erscheint daher auch ein bisschen viel. Doch seine Clubshow mit dem LES PAUL TRIO, aufgezeichnet im Oktober 2013, ist wohl das mit Abstand wertigste Produkt, das der ASIA-Stamm in den vergangenen anderthalb Dekaden produziert hat.
Das Konzept ist denkbar einfach: Wetton und seine Begleiter interpretieren einige persönliche Favoriten im reinen Akustik-Setting und covern sich dabei durch eine ganze Reihe namhafter Einflüsse. Songs von den BEATLES, Steely Dan und Marvin Gaye sind ebenso vertreten wie eine der besten 'All Along The Watchtower'-Versionen, die bisher das Licht der Welt erblickt hat. Ferner darf natürlich auch der Monsterhit 'Heat Of The Moment' nicht fehlen, der hier in einem wesentlich spannenderen Arrangement dargeboten wird und in dieser Version noch einmal richtig begeistert.
Doch egal ob es nun das bluesige 'Lady Madonna' oder introvertierte Stücke wie 'Can't Find My Way Home' oder der Titelsong 'New York Minute' sind - Wetton kreiert eine Atmosphäre, die nicht nur entfernt an die herausragenden Momente einer Tori-Amos-Liveshow erinnert. Und da seine eigene Performance in den knappen 37 Minuten so stark wie selten zuvor ist, sind hinreichend Argumente geliefert, die "New York Minute" seine Daseinsberechtigung verschaffen. Schade nur, dass die Unplugged-Session ein so jähes Ende findet. Denn in dieser intimen Umgebung ist so viel Magie, dass man den Herrn und das Trio nicht von der Bühne lassen mag!
- Redakteur:
- Björn Backes