JON OLIVA'S PAIN - Festival
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2010
Mehr über Jon Oliva's Pain
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- AFM/Soulfood
- Release:
- 19.02.2010
- Lies
- Death Rides A Black Horse
- Festival
- Afterglow
- Living On The Edge
- Looking For Nothing
- The Evil Within
- Winter Haven
- I Fear You
- Now
Der Mountain King liefert wieder Qualität in Serie.
"Festival" ist bereits das vierte Album, das Jon Oliva mit PAIN herausbringt. Aber anders, als der Name vermuten lässt, handelt es sich dabei nicht um einen Livemitschnitt, sondern eine Studioscheibe mit neuem, gutklassigem Material rotiert unter dem Laser. Allerspätestens jetzt dürfte klar sein, dass PAIN im Gegensatz zu mancher anderen Band oder halbgaren Soloplatte aus der Erbmasse von SAVATAGE kein Strohfeuer ist.
Der Sänger Jon Oliva erreicht längst nicht mehr die schrillen Sirenenhöhen wie auf den Frühwerken von SAVATAGE, aber dennoch erkennt man seinen charakteristischen Gesang in jeder Zeile wieder. Und genau so, in einem kontrollierten, zurückgenommenen Rahmen die alten Markenzeichen durchscheinen zu lassen, hört sich die ganze Scheibe an. Wenn man unbedingt einen Vergleich zu SAVA ziehen will, passen weder die leidenschaftlichen Metalalben der Achtziger, noch die bombastischen Konzeptwerke der Neunziger so ganz. Mich persönlich erinnert "Festival" am ehesten an "Poets And Madmen", jenem 2001er Opus, das nach mehrjähriger Pause unter widrigen Umständen (zwei plötzliche Besetzungswechsel) eingespielt wurde und sich im Nachhinein als Abschiedsalbum dieser unvergessenen Gruppe herausstellen sollte.
Was weiterhin auffällt, ist die Vielseitigkeit des Albums bis in die einzelnen Stücke hinein. Titel wie 'Lies', 'Afterglow' oder 'The Evil Within' liefern so viele Brüche und Wendungen, dass sie jeweils Ideen für mehrere Lieder enthalten - und die meisten anderen Bands hätten vermutlich auch mehrere verschiedene Lieder daraus gemacht. Aber auch wenn es mal kompakter zugeht, vermag die CD zu überzeugen, etwa auf dem typischen Kracher 'Living On The Edge' oder der kitschfreien, akustischen Ballade 'Looking For Nothing'. Allenfalls die abschließende Ballade 'Now' wirkt auf diesem insgesamt starken Album mit typischem Klavier und Streichern etwas kalkuliert.
"Festival" ist ein Album, das man definitiv mehrmals hören muss, um seine Vielseitigkeit wirklich wahrzunehmen. Dann erst stellt man auch Besonderheiten wie ungewöhnliche Klangfarben - vor allem der Gitarre - oder eine unterschwellige, kraftvolle Melancholie fest.
Anspieltipps: Lies, Death Rides A Black Horse, Living On The Edge, The Evil Within
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser