JOSIAH - No Time
Mehr über Josiah
- Genre:
- FuzzHeavyBluesRock
- Label:
- Elektrohasch Schallplatten
- Release:
- 08.06.2007
- Looking At The Mountain
- No Time
- Long Time Burning
- The Dark
- Harvester Of Lies
- Time To Kill
- Silas Brainchild
- My Bird Of Prey
- I Can't Seem To Find It
Gibt's in der Musik-Promoter-Szene Gesetze von Anonymität? Bestimmt. Aber trotzdem Ausflug: Timo Lommatzsch und Sven Missullis aus Hannover dürften ollen Rockbarden zumindest eine augenblickliche Erinnerung wert sein. Die ersten PAYOLA-Platten, ja da waren beide dabei, der eine Drummer, der andere tigerfellbespanntes Sängerlein. Von der THE GOOD, THE BAD AND THE UGLY-Orgie mit den SISSIES, SMOKE BLOW und eben PAYOLA, im Conne Island, wo schlussendlich dann irgendwie alle mit allen musizierten, werde ich noch als Fünfundachtzigjähriger schwärmen. Micha, du bist dann schon Neunzig, Alter!
Beiden Niedersachsenbarden nun ist gemein, dass sie neben diversen sehr hörenswerten Projekten (Missullis: REEBOSOUND; Lommatzsch: PSYCHEDELIC AVENGERS und MADRA GORA LIGTHSHOW SOCIETY) weitere Fuzzer nach den Regeln des bunten Marktes promotiontechnisch unterstützen. Erfahrungen auch in die zeitgenössisch schmerzenden Diskurse einzubringen, ist ein kluger und vor allem notwendiger Schachzug: http://www.ccc.de/congress/2000/fahrplan/event/116.de.html . Gefällt, diese Entwicklung.
Als Promoter haben habe sie nun hierbei die Aufgabe, das neue Album von JOSIAH zu pushen. Brauchen die gar nicht. Das Teil ist so fett, da kann ich hier noch lange fabulieren über Sinn und Unsinn des Hühnerkackefallwinkels, die drei Briten bieten der Rockgemeinde feistfeinsten Geradezubamabam an. Alles Schreiben und Einschätzen wird sinnlos. Das ist Herz! Weil es Seele hat. Denn der Dreier hat das dritte Album "No Time" getauft und knallt uns damit ein dermaßen schnalzendes Stück Retro vor die Stinker, dass wir nur noch nach grünbestarten Sonnenbrillen suchen und uns die Hemden und Blusen aufknöpfen wollen.
Ja, Damen und Herren, JOSIAH sind Sex. Stimulieren sie beim analytisch denkenden und labelauseinanderhaltenden Szenegänger ein angedeutetes gockelhaftes Wippen der Stirnpartie, so wiegen sich Herzhörer im Takt und feiern Sabbat(h). Der wird mir bekannt nackig durchgeführt, bringt Exstatik und Ekstase, alles im Drumrum wird vergessen oder in den Himmel gewünscht. Oder verwünscht.
Denn von da scheint die Musik von JOSIAH zu kommen. Da wir uns aber darauf einigen müssen, dass hier Infos fließen, seid gemahnt: So nebenbei geht das hier nicht. Natürlich wird der Riffschleife der alten Birmingham-Connection Tribut gezollt und das notwendige Prischen Eigenwilligkeit untergemengt. Doch jedes Mal fetzt einen doch die Urgewalt dieses Beitband-Sounds wieder weg.
Ich wünsche mir dazu viele nackt tanzende Menschen und Tiere und wünsche keine partielle Hervorhebung irgendwelcher Songs. Und grüße nach Hannover! Vieles richtig gemacht. JOSIAH sowieso.
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben