JOYCE HOTEL - Limits
Mehr über Joyce Hotel
- Genre:
- Melancholic Rock
- Label:
- Make My Day Records
- Release:
- 01.09.2006
- Eights
- Falling/Laughing
- Forever Summer
- Rorschack
- Blowing up the world
- Paramount
- Feel nothing
- Five flame
- Call it
- The Saint
- Mr. Magoo
Wie ist der Nachfolger eines perfekten Albums? Ich habe ein halbes Jahr gewartet, mir den Nachfolger von "Joyce Hotel" zuzulegen, weil ich insgeheim Angst davor hatte. Angst, sie könnten sich wiederholen oder gar verschlechtern. Berechtigt?
"Limits" ist anders, aber immer noch original JOYCE HOTEL. Unwiderstehlich ist der Opener 'Eights': Da sind sie wieder, die Monster! Die unvergleichliche Schwermut! Wenn die Gitarren nach einer Minute hinterlistigen Anschleichens von hinten einfallen wie eine Dampfwalze, da weiß man, man ist wieder gefangen in den bizarren Welten des JOYCE HOTELs. Unglaublich genial! In der Folge geht aber im Vergleich zum Debüt alles etwas runder und gemäßigter, jedoch nicht schlechter zur Sache. 'Falling/Laughing' könnte beispielsweise auch in Indie-Clubs neben PLACEBO und ARCHIVE dauerrotieren. Im Gegensatz dazu gibt es aber auch Songs, die ungewöhnlich lange brauchen, um zu zünden. Ja, man kann sagen, auf "Limits" gibt es Highlights, wohingegen das Debüt "Joyce Hotel" ein einziges Dauerhighlight war. Und trotzdem - oder gerade deswegen - liebe ich auch dieses Album in voller Länge, denn die Melancholie ist erhalten geblieben, es werden immer noch kleine Geschichten erzählt, die Band spielt immer noch so gefühlsecht und kompositorisch befinden sich die vier Dänen auf einem so schwindelerregendem Niveau, dass man vom Himmel fällt, wenn die CD aus ist.
Wer wissen will, was das trickreiche Monster mit seinen Freunden macht ('Eights'), oder wie man atmet, wenn keine Luft mehr im Raum ist (Falling/Laughing), wer wissen will, was ein "Paramount Party Deathcourse" ('Paramount') ist oder wie man sich fühlt, wenn man nichts fühlt ('Feel Nothing'), ja, und wer am Schluß noch erfahren will, wer sich hinter dem geheimnisvollen 'Mr. Magoo' versteckt und warum dieser immer so traurig aus dem Fenster schaut, der ist reif, in die Welt des JOYCE HOTELs einzudringen. Ich warne aber: man kann sich verirren!
- Redakteur:
- Thomas Becker