JUDAS CRADLE, THE - Too Bad They're All Dead
Mehr über Judas Cradle, The
- Genre:
- Metalcore
- Label:
- Alveran Records
- Release:
- 17.06.2004
- You Never Say I Love You Anymore (Hope)
- The Significance Of One
- When I Was Little I Used To Write Letters To God
- I Miss You More On Days That End In Why
- What To Do When Your Van Breaks Down In Oregon
- It's Hard To Talk With A Gun In Your Mouth
- Jakob The Liar
- If These Walls Could Talk
- We Are All Statistics. We Just Haven't Died Yet.
- A Severe Case Of Writers Block
Balla, balla. Pünktlich zur Europameisterschaft schießen nicht nur Fußballer scharf. Angesichts der Misere der amerikanischen Politik im Allgemeinen und unter Bush im Besonderen fühlen sich auch Metalcore-Combos zum musikalischen Scheibenschießen verpflichtet. Dazu gehören auch THE JUDAS CRADLE, ihre Debüt-Waffe heißt "Too Bad They're All Dead". Wer jetzt diese Toten sind, sagen sie nicht. Aber die Jungs machen 40 Minuten lang klar, dass mit ihnen nicht zu spaßen ist. Denn Metalcore bedeutet in dem Fall eine gesunde Mischung aus geilen Melodie-Ansätzen, beinharten Stakkato-Riff-Attacken und viel, viel Blastbeat-Gewalt - hier treffen sich HEAVEN SHALL BURN, CONVERGE und THE EXPLOITED und feiern 'ne fette Party. Sogar kleine Tupfer von modernem IN FLAMES-Riffing haben sich auf dem extrem starken 'If These Walls Could Talk' eingeschlichen, alles auf Schnelligkeitsstufe Zehn von Zehn. Die intensive Geschwindigkeit der fünf Kids aus Alabama ist schon auf dem Opener 'You Never Say I Love You Anymore (Hope)' fühlbar und zieht sich bis zum vorletzten Track 'We Are All Statistics. We Just Haven't Died Yet' durch - dann ergießt sich eine akustische Gemütsabkühlung.
1999 gründeten sich THE JUDAS CRADLE. Nicht wohl erst seit dieser Zeit haben die Jungs in ihrem Bundesstaat ordentlich Wut getankt - kein Wunder, die Hälfte des südöstlichen Alabama besteht aus Bäumen. Hinterwäldlerland also. Da kriegen selbst halbwegs intelligente Kids wahrscheinlich noch erzählt, dass die 32 Prozent schwarze Bevölkerung durchweg "Nigger" sind und stinken. Dagegen wehren sich nun THE JUDAS CRADLE hörbar. Frustration schreit aus jedem einzelnen Song hervor, Wut auf alles, besonders das System. Dieser Zorn tut der Scheibe gut, grundehrlich plautzen Noise-Attacken wie 'When I Was Little I Used To Write Letters To God' oder die Krachorgie 'Jakob The Liar' aus den Boxen. Sänger Clayton Kidd schreit dabei aggressiv und angepisst, lässt zu treibenden Metalriffs seinem Hass auf die Gesellschaft freien Lauf. 'What To Do When Your Van Breaks Down In Oregon' ist da so ein perfektes Stück, um THE JUDAS CRADLE zu beschreiben - keine Ahnung, was die Jungs veranstalten wollen, wenn ihr Lieferwagen in Oregon liegen bleibt. Es hat aber sicher mit "Schutt und Asche" zu tun. Aber egal. Wahrscheinlich sind sie sowieso noch nicht reich genug, um sich mehr als eine Schrottkarre zu kaufen. Deshalb könnt ihr den Jungs helfen. Denn THE JUDAS CRADLE bieten mit "Too Bad They're All Dead" einen durchweg schädelspaltendenen Sound, bei dem Hardcorefreaks, extreme Metalheads und Punks zusammen durch die Gegend hüpfen und auf Anti-Globalisierungs-Demos auftrumpfen können.
Anspieltipps: Jakob The Liar, If These Walls Could Talk, I Miss You More On Days That End In Why
- Redakteur:
- Henri Kramer