JULIANA THEORY, THE - Deadbeat Sweetheartbeat
Mehr über Juliana Theory, The
- Genre:
- Indie Rock/Emo
- Label:
- Abacus/EMI
- Release:
- 18.11.2005
- This Is A Lovesong For The Loveless
- We Make The Road By Walking
- Shotgun Serenade
- Leave Like A Ghost (Drive Away)
- My Heart Is A Soldier
- I Love You To Death (Drive Safe)
- This Valentine Ain't No Saint
- 10.000 Questions
- The Final Song
- French Kiss Off
Ja, ja, die Freundin ist weg; man war deshalb auch schon mal besser drauf; kurzum: Alles ist kacke. Anstatt sich aber mit Meg-Ryan-Filmen zu trösten, um den Glauben an das Gute in der Welt nicht total zu verlieren, verarbeiten die Jungs von THE JULIANA THEORY diese Gefühlslage nun auf ihrem vierten Album "Deadbeat Sweetheartbeat". Und textlich balancieren sie dabei auf einem sehr, sehr schmalen Grat zwischen Heulerei und "Gut, dass die Alte weg ist!". Dieser Spagat gelingt in den Lyrics letztlich mal mehr, mal weniger gut; aber insgesamt öffnet man die Schleusen nicht allzu sehr, da der Blick eher nach vorne als nach hinten gerichtet ist. Musikalisch untermalt wird diese Beziehungsaufarbeitung von einer angenehmen Rockigkeit irgendwo zwischen Indie-Schrammelei, rechts rangefahrenen MY CHEMICAL ROMANCE und den ruhigeren LOSTPROPHETS-Schoten. Passenderweise erinnert Brett Detars Stimme des Öfteren an Ian Watkins von letztgenannten Walisern. Zudem hat der Gute ein feines Gespür für coole Hooklines, wie im recht gut abgehenden Opener 'This Is A Lovesong For The Loveless', dem etwas getrageneren 'My Heart Is A Soldier' und vor allem den geil loshottenden Hits 'Shotgun Serenade' und 'This Valentine Ain't No Saint'. Überraschend ist, dass abgesehen von dem leicht schwülstigen 'I Love You To Death (Drive Safe)' und dem knapp zehnminütigen (!) Hidden Track auf "Deadbeat Sweetheartbeat" keine wirklichen Balladen zu finden sind, was der ganzen Sache einen sehr schönen Grund-Drive verleiht und überdies die Vermutung zulässt, dass einem bei Liveshows der Burschen nicht die Füße einschlafen.
Alles in allem haben THE JULIANA THEORY mit ihrem vierten Streich sehr viel richtig gemacht: Sie überzeugen durch unaufdringliches aber effektives Songwriting, haben schöne Melodien am Start und dabei insgesamt immer noch genug Feuer unterm Arsch. Letzteres reicht natürlich trotzdem nicht aus, um beinharte Metalheads in die Shops zu locken; aber erstens ist das nicht die vordergründige Zielgruppe der Amis und zweitens macht dieser Umstand die Mucke ja auch nicht schlechter, als sie ist. Macht Spaß, die Platte!
Anspieltipps: Shotgun Serenade, This Valentine Ain't No Saint
p.s.: Die Limited Edition enthält noch eine DVD mit Bonussongs und Videomaterial, die mir allerdings nicht vorlag.
- Redakteur:
- Oliver Schneider