JULIE RUIN, THE - Hit Reset
Mehr über Julie Ruin, The
- Genre:
- (Pop) Punk
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Sub Pop
- Release:
- 08.07.2016
- Hit Reset
- I Decide
- Be Nice
- Rathr Not
- Planet You
- Let Me Go
- Mr. So And So
- Record Breaker
- Hello Trust No One
- I'm Done
- Roses More Than Water
- Time Is Up
- Calverton
Ein extrem schrilles, eigenwilliges und doch wunderbares Klangerlebnis!
Man stelle sich vor, Cindy Lauper würde gemeinsam mit den GARBAGE-Musikern eine Punk-Rock-Band gründen. Ja, mal kurz sacken lassen, zwischendurch auch mal eben an THE B-52's denken, und schwupps ist man beim Sound des neuen Albums von THE JULIE RUIN angekommen. Angeführt von Punk-Rock-Ikone Kathleen Hanna treibt die Band die Kombination aus fast schon bizarr poppigen Melodien und rotzfrecher Attitüde auf die Spitze und dürfte zumindest im Hinblick auf die Performance der allseits berüchtigten Frontdame polarisieren. Doch genau daran wird Hanna sich wohl am wenigsten beißen; seit vielen Jahren trat sie auch außerhalb der Bühne als Feministin auf, lehnt sich manchmal auch bewusst ein Stück zu weit aus dem Fenster, und hat es in all ihren bisherigen Bands immer wieder geschafft, Aufsehen zu erregen - und das dürfte bei THE JULIE RUIN auch nicht anders sein.
Doch zurück zu Cindy Lauper: Ähnlich schrill und dominant beherrscht auch Hanna die Sounds des neuen Albums "Hit Reset". Dass die ungewöhnlichen, manchmal ziemlich aufdringlichen Beats und die noch außergewöhnlicheren Melodien derweil ein Eigenleben entwickeln, das sich perfekt mit dem bizarren Vokalerlebnis verbindet, ist allerdings kein Zufall. Die Chefdenkerin liebt das Auffällige, will um jeden Preis aus der Reihe tanzen, hat aber auch die entsprechenden Argumente, um sich dies erlauben zu können. Denn auch wenn der Pop-Faktor von "Hit Reset" schon bedeutend groß ist, schwebt über der Platte der ursprüngliche Geist des Punk, und das kauft man der rotzfrechen Darbietung auch jederzeit ab. Das macht die Platte sicher nicht weniger gewöhnungsbedürftig, sichert ihr aber in jeder einzelnen Passage die maximale Eigenständigkeit. Und mit einer wunderschönen Ballade wie 'Calverton' krönt die Band daher auch ein denkwürdig andersartiges, aber eben jederzeit verzückendes Album, das man weniger beschreiben als erleben kann.
Auch wenn es hier nur zwei extreme Meinungen geben darf, so hat Kathleen Hanna der Szene in beiden Fällen einen weiteren Stempel aufgedrückt - meines Erachtens sogar einen äußerst positiven!
Anspieltipps: Calverton, Be Nice, Let Me Go
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes