JUPITER HOLLOW - Bereavement
Mehr über Jupiter Hollow
- Genre:
- Prog Metal / Prog Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenvertrieb
- Release:
- 12.06.2020
- L'Eau Du Papineau
- Scarden Valley
- The Rosedale
- Kipling Forest
- The Mill
- Mandating Our Perception
- Sawbreaker
- Extensive Knowledge
- Solar Gift
Meistens bleibt die Melodie auf der Strecke.
"Bereavement" ist der zweite Langspieler des Prog-Duos JUPITER HOLLOW aus Kanada. Bezeichnete ich die Band bei ihren bisherigen Veröffentlichungen noch als Nachwuchshoffnung, so hat sie für meine Wahrnehmung aktuell die Orientierung verloren. Vielleicht wollten die beiden jungen Musiker bei der Prog-Sitte, Grenzen und Hörgewohnheiten zu durchbrechen, besonders dick auftragen.
Dabei lässt die Scheibe am Anfang nicht vermuten, was einen erwartet. Geht der Eröffner 'L'Eau Du Papineau' mit Sprechgesang und akustischer Gitarre noch als zu langes Intro durch, punktet das reduzierte Klavierstück 'Scarden Valley' mit seiner Melodie und dem hübschen Gitarrensolo. Doch der holprig-stampfende Metal 'The Rosedale', der immer nervöser wird, zieht den Hörer in den disharmonisch lärmenden Kern des Albums. Abgehackte Riffs, wüstes Getrommel und Brüllgesang stürzen auf den Hörer ein und werden gelegentlich unvermittelt durch ruhige bis hypnotische Passagen unterbrochen. Auch in der Vergangenheit gab es bei JUPITER HOLLOW innerhalb einzelner Stücke starke Schwankungen in Tempo und Stimmung, doch blieb immer ein innerer Zusammenhang, der jetzt nicht mehr überall feststellbar ist. Geschrei und gezierter Popgesang, Metalcore-Gebolze und akustische Klampfen lösen sich in willkürlichen Wechseln ab. Zwischendurch variiert das kurze Zwischenspiel 'Mandating Our Perception' ein Thema aus 'Mandating Our Existence' des letzten Albums "AHDOMN", nur um in einem Stimmengewirr zu enden.
Dabei haben die Jungs keineswegs ihr Handwerk verlernt, alle Brüche sind sehr präzise gesetzt. Und vor allem in den Longtracks 'Sawbreaker' und 'Solar Gift' finden sich immer wieder Stellen, die durch hörenswerte Instrumentierungen, Arrangements oder Klangfarben aufhorchen lassen. Doch häufig werden sie in der nächsten Lärmorgie totgeprügelt. Es ist anstrengend geworden, JUPITER HOLLOW zu hören.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser