KINGDOM OF BLOOD - Anthropocene
Mehr über KINGDOM OF BLOOD
- Genre:
- Black Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigen
- Release:
- 17.12.2018
- Last Dying Scream
- Kingdom of Blood
- Gateway to Damnation
- Tortured Soul
- The Great Divide
- Terror(r)ising
- Inferno of Doom
- Resurrection
Thrashig schwarzes Ein-Mann-Kommando
Bekanntermaßen wird dieser Planet von unzähligen Horden von schwarzmetallischen Projekten bevölkert, die aus einem kreischenden Multiinstrumentalisten bestehen. Meist wird dann zwar durchaus ansprechende Gitarrenarbeit geleistet, aber Bass und Schlagzeug sind bestenfalls... nun ja... vorhanden.
Warum also sollte man KINGDOM OF BLOOD eine Chance geben, wo doch hier scheinbar genau so ein Fall vorliegt? Die Antwort lautet: gleich aus mehreren Gründen. Zunächst mal bekommt man hier durchaus hochwertige Kompositionen aus der Schnittmenge von Black ('Gateway to Damnation') und Thrash Metal ('Kingdom Of Blood') geliefert. Des Weiteren ist die Monobesetzung nicht irgendwelchen obskuren Ideologien geschuldet, sondern hat laut Projektchef A. P. eher praktische Gründe. Und irgendwie ist es ja auch in bisschen kultig, ich geb's ja zu. Zu guter Letzt klingen sowohl das Schlagzeug als auch der Bass und die Gitarren richtig gut und haben dank ordentlicher Produktion allesamt genug Raum spendiert bekommen. Klanglich also eine Mischung aus trven Black-Metal-Vibes und erdigem Thrash-Sound. Richtig cool sind teilweise die Lead-Gitarren, die, obschon manchmal arg schief, immer wieder frische Akzente setzen. Nachzuhören zum Beispiel auf dem harschen 'Terror(r)ising'. A.P.s Gesang kann ebenfalls überzeugen und muss sich wahrlich nicht vor Genregrößen verstecken. Dazu kommen sehr hörenswerte Instrumentalpassagen, die vielen Stücken eine epische Schlagseite verleihen, wie etwa bei 'Tortured Soul' oder 'The Great Divide', die sich beide in der Mitte des Albums befinden. Textlich gibt es auf "Anthropocene" Generisches: So setzt man sich "kritisch mit der Menschheit und allen Varianten ihrer radikalen Geschwüre, wie Egoismus, Gier, Nationalismus und natürlich Religion" außeinander. Gibt sicher Schlimmeres, zumal man ohnehin nicht allzu viel versteht. Wie schon gesagt ist der Gesang absolut pointiert und so gibts hier insgesamt echt nix zu meckern.
Ein großer Pluspunkt ist die Variabilität des Albums, von schneller Raserei bis erhabener Epik ist alles zu finden, die häufigen Thrash-Passagen lockern die Melange zusätzlich auf. Die ganz großen Hymnen und Höhepunkte fehlen zwar ein wenig, aber für ein Debütalbum ist das alles schon echt rund und irgendwie ehrlich. Genrefans sollten KINGDOM OF BLOOD in jedem Fall antesten.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Jakob Schnapp