KALAS - Kalas
Mehr über Kalas
- Genre:
- Doom/Heavy Rock
- Label:
- Tee Pee Records/Cargo
- Release:
- 16.06.2006
- Monuments To Ruins
- Frozen Sun
- Godpills
- Media Screws
- Things Done And Undone
- Mother's Tears
- Pleasurable Prison
- Due Time
- Voyager
Tee Pee Records sind für deftige Kost mittlerweile schon berüchtigt und haben auch dieser Tage wieder Verheißungsvolles anzubieten. KALAS nennt sich die Band, die als Nebenprojekt verschiedener Doom/...-Core-Bands aus der Taufe gehoben wurde und nun einen sehr deftigen Angriff auf die Nervenbahnen des erfahrenen Heavy-Rock-Publikums startet. Allerdings lässt sich die meist sehr ruhig beginnende Musik auf dem selbst betitelten Debüt recht einfach verdauen. KALAS ziehen zwar nur behäbig davon und lassen sich dementsprechend auch gehörig Zeit, bis ihre Song mal so richtig in Fahrt kommen, können dann aber für sich in Anspruch nehmen, mit feinstens ausgeklügelten Arrangements zu arbeiten.
Um dies genauer zu erklären picken wir mal den Song 'Monments To Ruins' heraus. Von Beginn an wird der Fan von einem ziemlich dicken Groove überrollt, jedoch bewahrt einen die anhaltende Spannung davor, sofort im Takt mitzuwippen. Stattdessen braucht man eine gewisse Anlaufzeit, um den Rhythmus mit den eigenen Körperbewegungen einzustimmem, und just in dem Moment, in dem man bereit ist, seine Matte zu den erdigen Gitarren zu schütteln, zelebrieren KALAS dan den Höhepunkt der jeweiligen Komposition mit deutlicher fordernden Riffs und noch eindringlicherem Gesang.
Obwohl sich die Songs dabei auch meist ziemlich stark ähneln, läuft die Band aber nicht Gefahr, ein allzu monotones Klangkostüm zu tragen. Manchmal reicht es nämlich auch schon aus, einige SABBATH-Riffs einzustreuen und die 70er-Wurzeln näher zu betonen ('Frozen Sun'), wohingegen es an anderer Stelle ('Media Screws') auch mal eine fette Stoner-Attacke sein darf.
Leider kommt es aber dann auch mal vor, dass KALAS ihre Möglicketen nicht gänzlich ausreizen. Bei 'Godpills' zum Beispiel will die zähe Riff-Masse nicht so ganz in Gang kommen, und auch das arg metallische 'Due Time' ist eher ein besserer Lückenfüller als ein echter Gewinn für das Debüt. Hier merkt man dann auch, dass selbst bei derart erfahrenen Musikern jeder neue Anlauf ein gewagter Balanceakt zwischen Genialität und Durchchnitt ist, den das Quintett aber glücklicherweise zum größten Teil zu einem positiven Ende bringen kann. Bei coolen Songs wie 'Mother's Tears' und 'Pleasurable Prison' sind die zwei dezenten Ausrutscher aber auch ganz gut zu verschmerzen, weshalb ich dem Doom- & Stoner-Publikum durchaus empfehlen kann, sich hier mal näher heranzutasten. Dass insbesondere Matt Pike (HIGH ON FIRE) und Andy Branton (SAMIAM) aber definitiv noch mehr auf dem Kasten haben sollten, ist ebenfalls klar...
Anspieltipps: Mother's Tears, Pleasurable Prison
- Redakteur:
- Björn Backes