KARG - Von den Winden der Sehnsucht 2
Mehr über Karg
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Karge Welten Kunstverlag
- Ich bin gefallen
- Wahntraum
- Ruhe unsanft
- Sturm deineer Sommer
- Grabestau
- Wehmut
- In die Ferne
Atmosphärische Langatmigkeit in schwarzmetallischer Kulisse
Hm...was soll man davon halten? KARG inszenieren melodischen Black Metal der alten Schule in überaus epischem Ausmaß. Das muss nicht dringend verkehrt sein, zumindest nicht, wenn die Songs über die ziemlich große Distanz spannend und interessant bleiben. Bisweilen trifft dies auch auf den zweiten Teil von "Von den Winden der Sehnsucht" zu; das Material hat viel versprechende Elemente und erinnert bisweilen an die ersten beiden AGATHODAIMON-Alben - bevor es sich dann in der Ewigkeit der Longtracks verliert.
Das Einmannprojekt wird von leichten Keyboards und seiner Melodik geradezu zugeballert, versucht unterdessen durch einige langfristig schon nicht mehr absehbare Breaks ein wenig Atmosphäre aufzubauen, doch da sich die Kompositionen auf keinen greifbaren Anker mehr stützen und die vielen Fragmente einfach nur beliebig wirken, schlägt dieser Versuch fehl.
Hinzu kommt schließlich das ziemlich verzerrte Klangbild. Worauf soll "Von den Winden der Sehnsucht 2" nun hinauslaufen? Traditionelle Kompositionen in traditioneller Performance? Oder doch lieber die experimentelle Schlagseite mit effektbeladenen Gitarren und nervigen Melodiebögen? In den knapp 80 Minuten des neuen Releases ist von allem eine ganze Menge dabei, doch da die Platte in ihrer Länge und Spielzeit regelrecht künstlich aufgebläht scheint und KARG zu keinem konkreten Punkt kommen, kann man die verschiedenen Elemente in ihrer so unterschiedlichen Ausprägung nicht wirklich genießen - da sie schlicht und einfach im klanglischen Matsch und in der Masse an Input schnell wieder verschwimmen.
Am Ende bleibt daher zwar viel Erhabenes in einigen kurzen Bestandteilen einzelner Songs. Doch in der Summe muss man sagen, dass KARG besser daran getan hätten, gelegentlich einen Punkt zu setzen und sich nicht von irgendwelchen irrelevanten Ansprüchen treiben zu lassen. Viel Pomp und Bombast in einer minimalistischen Produktion - mehr ist auss diesem Album nicht geworden! Auch wenn die Masse an Elementen hier eigentlich ein anderes Urteil fordern müsste...
Anspieltipp: Sturm deiner Sommer
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Björn Backes