KAZEA - I, Ancestral
Mehr über Kazea
- Genre:
- Post Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Suicide Records
- Release:
- 21.03.2025
- With A Knife
- Pale City Skin
- Trenches
- Whispering Hand
- A Strange Burial
- Wailing Blood
- The North Passage
- Seamlessly Woven
Eine musikalische Reise ohne erkennbares Ziel.
Ich warte immer noch auf den Moment, in dem es dann endlich zündet. Während die neue Platte von KAZEA hier durchrotiert und sich redlich müht, diesen Funken schließlich überspringen zu lassen, schlage ich mich mit dem Gedanken herum, nicht ganz verstehen zu wollen, warum "I, Ancestral" sich genauso heftig dagegen sperrt, die kreativen Ergüsse an den Mann zu bringen, wie die Band sich anstrengt, Progressives, Einprägsames und Melancholisches unter einen Hut zu bekommen.
Was nämlich am Ende sehr anstrengend klingt, ist auch angestrengt in der Herangehensweise. Düstere Alternative-Vibes können sich nicht wirklich durchsetzen, eindringliche Gesänge sind vorhanden, wirken aber manchmal zu elegisch und träge, ein paar durchaus melodische Arrangements verzetteln sich in einer zunehmenden Beliebigkeit, weil hier kein klarer Fokus besteht. Wenn es am Ende die bedrückte Atmosphäre regeln soll, hier aber nur selten an einem angemessenen Intensitätslevel kratzt, fällt es umso schwerer, ein Urteil zugunsten von "I, Ancestral" zu sprechen. Immerhin etabliert KAZEA auf der Zielstrecke mit der bewegenden Ballade 'Seamlessly Woven' und dem träumerischen 'The North Passage' zwei Songs, die im Schnittfeld von melodischem Alternative Rock und sphärischem Post Rock eine sehr angenehme Mitte finden. Doch bis man zu diesem Punkt vorgerückt ist, schleppt sich die Platte viel zu zäh dahin und sammelt einfach zu wenige Argumente, um die genannte Rotation aufrechtzuerhalten.
Der Fokus muss schärfer werden, die Melange besser ausgewogen und die Performance an manchen Stellen etwas mitreißender sein - genau dann könnte das Trio hier sicherlich ganz andere Resulgtate erzielen. Bis dahin ist "I, Ancestral" jedoch eine Bestandsaufnahme, die nur in einzelnen Passagen wirklich das Zeug hat, unter die Haut zu gehen. Ansonsten ist der neue Silberling leider nur besseres Mittelmaß!
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes