KESS'KTHAK - Nurturing Conditions For Rupture
Mehr über Kess'kthak
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Sigma Records
- Algorithm Of Hate
- Ripped
- Diffusing Discord
- Scapegoat
- Compulsory Silence
- Keep Going
- S.I.C.K.
- Manifest Sentence
- Rollity
Eidgenössische Brachialität
Es ist vielleicht der eigenartige Bandname, der zunächst ins Auge sticht, wenn man auf den neuen Release der schweizerischen Todesbrigade von KESS'KHTAK stößt. Doch es soll nicht lange dauern, dann pochen auch die brutalen, teils radikalen Grooves an der Schädeldecke. Denn wenn eines mal klar ist: Diese Schweizer machen definitiv keine Gefangenen!
Allerdings ist der radikale Grundton, den die Band auf "Nurturing Conditions For Rupture" pflegt, gleichzeitig auch eine der elementaren Schwächen, die sich wie ein roter Faden durch das frische Songmaterial zieht. Das Problem besteht im Wesentlichen darin, dass KESS'KHTAK relativ berechenbar ist, auch wenn das Album relativ dynamisch produziert und komponiert wurde bzw. die Band sich vor allem mit einigen deutlichen Tempowechseln um Abwechslung bemüht. Doch grundsätzlich ist der Stoff, den die Herren hier anbieten, brachial und offensiv, manchmal aber leider auch etwas kalt und steril. Und diese Mischung beschleunigt leider auch den Verschleiß, den "Nurturing Conditions For Rupture" mit wachsender Umdrehungszahl verzeichnen muss.
Anfangs scheint dabei noch die Gewalt und Kompromisslosigkeit zu siegen, die KESS'KHTAK an den Tag legt. Räudig, roh und vor allem schnell ackert sich die Truppe durch das Anfangstrio 'Algorithm Of Hate'/'Ripped'/'Diffusing Discord', pendelt gelegentlich zur Core-Grenze, überschreitet diese zugunsten einer minimalistisch formulierten Grindcore-Tendenz aber nie. Dies schützt die Schweizer nicht nur vor Plagiatsvorwürfen, sondern auch vor der absoluten Austauschbarkeit. Nichtsdestoweniger machen sich die Herren in Stücken wie 'Keep Going' und 'S.I.C.K.' berechenbar, streben nicht mehr nach Eigenständigkeit und versinken schließlich in ihrer eher maschinellen Art und Weise, das Material zu performen. Was bleibt, ist ein ziemlich radikaler, aggressiver Ton, eine solide Gitarren- und Rhythmusarbeit sowie ein paar deutliche Nackenschläge. Ob dies letztendlich jedoch reicht, um diese Neulinge schon jetzt zu etablieren, darf bezwweifelt werden.
Anspieltipps: Diffusing Discord, Manifest Sentence
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes