KILL THE UNICORN - Prism
Mehr über Kill The Unicorn
- Genre:
- Modern Metal / Mathcore
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Motoko Kusanagi
- Dreams In 56k
- Odde To Spot
- Wormhole To Gliese 556c
- F.U.C.K.U.P.
- Me And My Velociraptor
- Conquistador
- Catacombs
- Ausgefuchst
- Redenzvous With Cleopatra VII
- Pitch Black VR
Kontrolliertes Chaos funktioniert nicht immer!
Mit einer exklusiven Widmung zu "Ghost In The Shell"-Protagonistin Motoko Kusanagi sollten die Jungs von KILL THE UNICORN beim Anime-Publikum sofort mal ein paar Steine im Brett haben. Aber auch sonst sind die Eidgenossen bei der Wahl ihrer Songtexte und -titel ziemlich kreativ und legen großen Wert darauf, möglichst abgefahrene Kombinationen zurechtzuzimmern, die sich schließlich auch im musikalischen Output der jungen Combo wiederfinden.
Auf ihrem Debüt haben die Jungs dabei aber nicht immer den optimalen Mittelweg zwischen freakigen Eruptionen und relativ konventionellen Core-Grooves gefunden. Denn je weiter die Zeit auf "Prism" voranschreitet, desto weniger Eigensinn verankert die Band in ihren Songs, die sich zwischen vereinzelten SYSTEM OF A DOWN-Parallelen und üblichen Metalcore-Konstruktionen irgendwann sogar fast zu vorhersehbaren, wenn auch sicherlich nicht gerade schlicht arrangierten Kompositionen entwickeln. Und irgendwo besteht darin auch das Problem. Für eine reine Mathcore-Kapelle fehlt recht schnell der Anspruch, als straighte Metalcore-Brachialos taugen die Jungs auch nicht wirklich, und wenn das Fun-Segment bedient werden soll, verlangt man irgendwann auch wieder ein bisschen mehr Abstraktes - doch derlei bietet KILL THE UNICORN nur in ausgewählten Nummern der ersten Albumhälfte.
Und was ist "Prism" jetzt? Nun, es ist kein wirklich schlechtes Album, aber eben auch eine Platte, die noch eine Menge Unsicherheit ausstrahlt und aufgrund dessen auch noch nicht in den oberen Tabellenregionen des modernen internationalen Metals mitmischen kann. Am Talent scheitert's sicherlich nicht, aber vielleicht sollte man beim Songwriting die spontanen Augenblicke öfter berücksichtigen. Sie sind es nämlich, die in den elf neuen Stücken die Höhepunkte stellen.
Anspieltipps: Motoko Kusanagi, Wormhole To Gliese 556c
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes