KILLERWITCH - Palace Of The Dragon
Mehr über Killerwitch
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Witches Brew
- Release:
- 29.09.2025
- Silent Angel
- Palace Of The Dragon
- Leonidas
- The Alchemist
- Venefica
- Faces In The Dark
- Defenders Of The Sands
- From The Grave
Anständiger Underground-Metal aus Malta.
Wer sich schon mal ein bisschen intensiver mit dem Underground in vermeintlichen Metal-Exotenstaaten beschäftigt hat, wird wissen, dass viele unentdeckte Perlen aus Mangel an gescheiten Vertriebsmöglichkeiten gar nicht erst den Weg in die hiesigen Händlerregale finden. Glücklicherweise gibt es jedoch kleine Label wie Witches Brew, die sich immer wieder mit echten Liebhaberstücken in Position bringen und somit auch einer jungen Band wie KILLERWITCH eine Chance geben.
Die Herren von der Mittelmeerinsel haben vor fünf Jahren bereits ihr selbst betiteltes Debüt in die Umlaufbahnen gejagt, infolge dessen aber nicht die gewünschte Resonanz erhalten. "Palace Of The Dragon" ist nun der zweite Anlauf, etwas mehr Aufmerksamkeit von der internationalen Classic-Metal-Community zu erlangen, leider jedoch noch nicht der Gamechanger, den sich KILLERWITCH unter vorgehaltener Hand womöglich erhofft hat. Denn dem mehr als anständigen Rüstzeug, das die Band bereits in ihren Rucksack gepackt hat, folgen noch leichte Defizite beim Songwriting, die sich vor allem darin manifestieren, dass die meisten der neuen Songs noch nicht straight auf den Punkt gebracht werden.
Dabei stehen den Musikern eigentliche alle Türen öffnen, denn auch auf "Palace Of The Dragon" sind die einzelnen Komponenten durchaus auserlesen. Der meist hohe Gesang ist auf bestem US-Metal-Niveau, das Riffing ist in allen Tempolagen überzeugend und an Melodien mangelt es den acht frischen Kompositionen ebenfalls nicht. Auch die sehr bodenständige Produktion sollte all denjenigen ans Herz gehen, die sich alljährlich in Lauda-Königshofen oder wahlweise Würzburg in vertrauter Umgebung einen hinter die Binde gießen.
Es sind allerdings diverse Kleinigkeiten, die der absoluten Begeisterung im Wege stehen. So zum Beispiel der Verzicht auf packende Hooklines, die manchmal etwas zu ausladend formulierten Arrangements und die gelegentlichen Längen, die dadurch entstehen. Zuletzt eben auch die noch nicht vollends ausgeprägte Qualität, die Spannungskurven so zu gestalten, dass sich in den Songs nachhaltige Highlights entwickeln.
Die Basics sind zweifelsohne stimmig, die Performance ist gar überragend, aber das Songmaterial lässt hin und wieder noch zu wünschen übrig. Dennoch ist Liebhabern empfohlen, die Band mal anzutesten, da hier wirklich viel Potenzial schlummert. KILLERWITCH muss es nun nur noch in eine mögliche, derzeit aber noch nicht gegebene, überwältigende Umsetzung bringen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes


