KING 810 - La Petite Mort Or A Conversation With God
Mehr über King 810
- Genre:
- Nu-Metal
- ∅-Note:
- 3.00
- Label:
- Roadrunner
- Release:
- 16.09.2016
- Heavy Lies The Crown
- Alpha & Omega
- Give My People Back
- Vendettas
- Black Swan
- The Trauma Model
- La Petite Mort
- I Ain't Goin BackAgain
- War Time
- Life's Not Enough
- Me & Maxime
- Wolves Run Together
- A Conversation With God
Lauer Nachfolger des interessanten Debüts.
Was für ein Hype das doch war, den die Rüpel-Metaller KING 810 vor guten zwei Jahren mit ihrem Debüt "Memoirs Of A Murderer" ausgelöst haben. Die Presse überschlug sich dabei mit Superlativen und bezeichnete die vier Amerikaner aus der tristen Industriestadt Flint schon als die Newcomer der US-Nu-Metal-Szene. Nicht selten wurden dabei durchaus nachvollziehbare Parallelen zu den Genre-Titanen SLIPKNOT gezogen, mit denen die Jungs dann auch prompt als Vorband gemeisam auf Tour durch die Staaten und Europa gingen. Im Anschluss wurde es dann allerdings erst einmal ruhiger um den Vierer, der nun aber mit dem Zweitwerk "La Petite Mort Or A Conversation With God" nachlegt, um zu beweisen, ob der anfängliche Rummel um die Band gerechtfertigt war.
Doch bereits das eröffnende 'Heavy Lies The Crown' entpuppt sich als herbe Enttäuschung, denn während das Debüt vor allem noch mit dem harschen Kontrast zwischen fetten Gitarren und dem eher stumpfen Sprechgesang von Fronter David Gunn überzeugen konnte, scheint der Metal inzwischen nahezu komplett aus dem Sound der Amerikaner verschwunden zu sein. Stattdessen dominieren nun eher elektonische Spielereien und Industrial-Elemente das Gesamtblild, während der Fokus auch weiterhin auf den Vocals und vor allem den noch immer vor Gewalt nur so strotzenden Texten liegt. Im Gegensatz zum Vorgänger gelingt es dem Vierer aber nicht mehr, diese einzelnen Stilmittel zu schlüssigen Songs zusammenzusetzten, sodass sich der Hörer auf "La Petite Mort Or A Conversation With God" eher mit losen Soundkollagen konfrontiert sieht, denen jegliche Eingängigkeit und Struktur fehlt.
Ein weitere Kritikpunkt sind die bereits erwähnten Texte von Gunn, in denen er immer wieder die Brutalität der Straßen in seiner Heimtstadt Flint thematisiert. Diese Darstellung mag sicher der Wahrheit entsprechen und auch gegen das Aufgreifen solcher Missstände ist nichts einzuwenden, nur wirken die Lyrics durch das recht proletenhafte Getue des Fronters oftmals weniger wie ein mahnender Fingerzeig, sondern scheinen die Zustände eher noch zu verherrlichen. Gerade in Anbetracht der Tatsache, dass Gunn selbst bereits Opfer eines bewaffneten Überfalls gewesen ist, erscheint dieser Umstand noch einmal deutlich verstörender.
Alles in allem bleibt damit beim Zweitwerk der Nu-Metaller wenig zählbares übrig, weshalb die Scheibe auch dem Hype um die Band bei weitem nicht gerecht wird. Ganz besonders der Vergleich zu SLIPKNOT hinkt inzwischen gewaltig, denn wo es die Maskenmänner aus Iowa verstanden, ihren Wahnsinn in einen wunderbar chaotischen und intensiven Metal-Wirbelsturm zu wandeln, reicht es bei der Truppe aus Flint nur zu einem lauen Industrial-Lüftchen mit einer leichten Hip-Hop-Brise. Schade, denn auf dem Debüt waren durchaus interessante Ansätze vorhanden.
- Note:
- 3.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs