KING BUFFALO - Regenerator
Mehr über King Buffalo
- Genre:
- Heavy Psych / Stoner Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Stickman Records
- Release:
- 02.09.2022
- Regenerator
- Mercury
- Hours
- Interlude
- Mammoth
- Avalon
- Firmament
Der Abschluss der "Pandemic Trilogy" punktet mit einer ausgezeichneten Produktion, es fehlen aber die Glanzpunkte im Songwriting.
Das Trio KING BUFFALO veröffentlicht mit "Regenerator" das mittlerweile fünfte Studioalbum. Es ist nach "The Burden Of Restlessness" und "Acheron" das dritte in der "Pandemic Trilogy", die nun in kurzer Zeit abgeschlossen wurde. "Acheron" wurde ja erst Anfang Dezember 2021 rausgebracht.
Der Opener 'Regenerator' eröffnet fast wie das Vorspiel zu 'Xanadu' von RUSH und setzt mit kaum verzerrten, atmosphärischen Gitarren fort, was der Band wie immer gut zu Gesicht steht. Schwere Riffs werden nur stellenweise angedeutet. Das Zusammenspiel von Bass und Schlagzeug, die stimmungsvollen Leads und die spacigen Keyboards üben eine beinahe hypnotische Wirkung aus. Hieran hat auch die exzellente Produktion einen Anteil, denn der Groove wird perfekt in Szene gesetzt. Man merkt, dass die Band viele Stunden im Proberaum verbracht hat, denn sie klingt ausgesprochen tight. Mit einer "Liquid Oil"-Projektion sollte dieser Song live für die richtige Stimmung im Publikum sorgen. Die Einsatzzeiten des Gesangs sind bei diesem Track relativ kurz. 'Mercury' beginnt mit einem schönen Rhythmus von Drummer Scott Donaldson. Man denkt zunächst, KING BUFFALO würde den eher zurückgenommenen Stil von "Acheron" fortführen, aber dann setzt plötzlich doch kurz wieder das knarzig-knorrige Riffing ein, das für das Trio typisch ist und später im Song noch einmal zum Einsatz kommt. Bassist Dan Reynolds darf zeigen, was er kann. 'Hours' ist von Anfang an ein Titel für die Stoner-Fraktion. 'Interlude' hingegen bewegt sich in ruhigeren psychedelischen Sphären. 'Mammoth' hat einen leichten Retro-Faktor eingebaut. Die schweren Stoner-Riffs, die in der Mitte des Songs einsetzen, zerstören etwas die Stimmung, aber schließlich setzt sich das psychedelische Solo durch. Es gibt sogar eine Stelle, die ein bisschen an GHOST denken lässt. 'Avalon' plätschert ein wenig dahin und ist insgesamt relativ unauffällig. Die Vocals von 'Firmament', das mit mächtigen Stoner-Riffs aufwartet, klingen etwas nach Peter Gabriel.
Trotz technischer Fähigkeiten der drei Musiker rauscht das Album zumindest an meinen Ohren weitgehend vorbei. Obwohl es zugänglich ist, bleibt kaum etwas hängen. Das mag auch an dem unspektakulären Gesang von Sean McVay liegen. Wie schon bei den Vorgängeralben gilt, dass KING BUFFALO immer dann besonders gut ist, wenn musikalisch weite Räume eröffnet werden. Bei 'Renererator' und 'Interlude' ist dies gelungen. Wenn dagegen die brutalistischen Riffmauern hochgezogen werden, wird die Einbildungskraft eingeschränkt und die Songs verlieren an Tiefe. Aber diese Momente sind nicht von langer Dauer. Den teilweise enthusiastischen Rezensionen, die bereits im Netz kursieren, kann ich mich also nicht vorbehaltlos anschließen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Jens Wilkens