KING CANNONS - The Brightest Light
Mehr über King Cannons
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Capitol Records / EMI
- Release:
- 22.06.2012
- Stand Right Up
- Too Young
- The Brightest Light
- Too Hot To Handle
- Call For Help
- Shot To Kill
- Ride Again
- Charlie O
- The Cool Change
- On Our Own
- Everyman's Tale
- The Last Post
Rock and Roll is gonna safe the world!
Sein Debütalbum gleich das hellste Licht zu nennen, zeugt von deutlicher Selbstüberschätzung (okay, die erste EP lasse ich jetzt mal großzügig außen vor). Oder von echter Rock 'n' Roll Attitüde. Und ich bin versucht, den Herren eher letzteres zu attestieren. Die Sechs Australier mischen nämlich klassischen Rock 'n' Roll mit Brit-Punk in modernem Sound. Hier rotzt die Gitarre und rockt das Piano. Man darf sagen BRUCE SPRINGSTEEN, THE CLASH und LITTLE RICHARD. Und Jim Steinman. Rockabilly-Punk-Pop mit Bombast und als Ziel den Mainstream. Da liegen die Wurzeln in den Achzigern, Siebziger, Sechzigern. Gemacht für die Jetztzeit.
Die kurzen Songs sind eingängig und erzählen Geschichten vom Versuch, auszubrechen, von Chancen und Chancenlosigkeit, von Arbeitermilieu und Wendungen in Biographien, die man lieber vermieden hätte. Das ist nicht neu, aber die Texte sind klar, akzentuiert und großartig geschrieben. Ja, neben einigen musikalischen Ideen scheint auch hier der Boss durch. Springsteen mit Tolle.
Die Band experimentiert mit Rhythmen und scheut sich nicht, aus dem von mir beschriebenen Pfad auszubrechen, was dem Album gelegentlich gut tut, aber auch den Charakter ein wenig verwässert. Das meine ich aber nicht negativ, sondern mit einem wohlwollenden Nicken, dass KING CANNONS es schon auf dem Debüt nicht bei "Nummer Sicher" belassen, sonst hätten sie Songs wie 'Call For Help' oder 'Charlie O' einfach weggelassen.
Dass die Band den Mythos des working man's boy pflegt, der sich seine erste elektrische Gitarre über lange Zeit zusammenspart, indem er seit dem zarten Alter von zehn Jahren an der Straßenecke mit der Akustischen Geld sammelt - ich sage nur "I got my first real six-string, bought it at the five-and-dime, played it till my fingers bled" und so weiter - lassen wir mal durchgehen, weil es eben ein solch schöner Mythos ist und wir ihn ja auch gerne alle glauben wollen. Aber die Musik klingt doch ein wenig zu rund und zu erfolgsverdächtig dazu. Oder ist das dem Majorlabel geschuldet?
In jedem Fall bin ich überrascht, wie gut die Melange mundet, wie nett - auch ein Attribut, das irgendwie das Gegenteil von Arbeitergeschichte ausdrückt - das Ganze klingt. Und das ist doch, was zählt, deshalb hört da bitte mal jeder rein, der sich für obige Künstler begeistern kann. Hier ist ein Kleinod für euch.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger