KINGCROW - Something Unknown
Mehr über Kingcrow
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Videoradio Linea Rock
- Children Of Technology
- Envy And Die
- The Black Tower
- Can My Soul Fly Free
- Falling World
- Something Unknown
- Hurricanes Eye
- Kingcrow
- All I Want
- My War (In III Parts)
Ein wirklich nettes Scheibchen aus dem Stiefelland ist mir da unter gekommen und was das Beste ist, die Jungs von KINGCROW haben eine absolut eigene Note.
Auf "Something Unknown" wird eigenständiger Heavy Metal mit dem Feeling der Siebziger- und Achtziger Jahre gespielt und nicht, wie so oft bei Bands aus Italien, irgend welche Melodic-Speed-Metal-Heronen kopiert. Ich persönlich finde es immer klasse, wenn Bands sich trauen, ihr eigenes Ding durch zuziehen, das hat jedoch den Nachteil, dass man unter die Kategorie "man liebt es oder man hasst es" fällt. Dem Quartett aus Rom scheint das jedoch egal zu sein, hört man doch bei jeder Note die Leidenschaft und das Herzblut, welches die Musiker in die Produktion gesteckt haben. Das Songmaterial ist nicht sonderlich hart und klingt, was die Drums und den Bass angeht, schon ziemlich altbacken, dafür überrascht Gitarrist Diego Cafolla immer wieder mit tollen, melodischen Leads, die auch technisch nicht von schlechten Eltern sind. Das Aushängeschild der Band ist jedoch Sänger Stefano Tissi. Selten habe ich einen solchen Sänger in einer Metalband gehört. Von der Stimmlage im mittleren bis hohen Bereich angesiedelt, hat er ein angenehmes, warmes Timbre. Was ihn von anderen Metalsängern abhebt, sind jedoch sein Vibrato und seine Artikulation, die mal gehaucht, mal gesungen, auf jeden Fall immer auf tiefsten Ausdruck bedacht ist. Das wirkt auf den ersten Moment fast etwas überambitioniert, ist aber im Kontext mit den leicht melancholischen Songs absolut stimmig, ja es versprüht fast etwas Musical-Flair, ist aber wirklich einzigartig. Besonders gut gefallen mir die atmosphärischen Parts auf "Something Unknown" und davon gibt es einige, so beginnt der Titeltrack mit einem sehr schönen ruhigen Intro, was einem regelrecht die Tränen in die Augen treibt. Dagegen ist das Riffing in den härteren Passagen relativ banal und aggressionsgehemmt, da fehlt es dann echt an Druck und Dynamik. Ein Umstand, der nach ein paar Gläschen italienischen Rotweins aber nicht mehr negativ auffällt ;-).
"Something Unkown" ist eine eigenwillige, mutige Scheibe mit vielen Stärken und wenigen Schwächen, die all denen gefallen dürfte, die etwas Neues im alltäglichen Metallerdasein suchen. Als Orientierung könnte man sich einen Mix aus PINK FLOYD, (early) QUEENSRYCHE und RAINBOW (zu Dio-Zeiten), mit einem Sänger der eben noch "Cats" oder "Phantom der Oper" gesungen hat, vorstellen.
Anspieltipps: Can My Soul Fly Free, Something Unkown, Children of Technology
- Redakteur:
- Georg Palm