KISKE/SOMERVILLE - Kiske/Somerville
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2010
Mehr über Kiske/Somerville
- Genre:
- Melodic Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Frontiers (Soulfood Music)
- Release:
- 24.09.2010
- Nothing Left To Say
- Silence
- If I Had A Wish
- Arise
- End Of The Road
- Don't Walk Away
- A Thousand Suns
- Rain
- One Night Burning
- Devil In Her Heart
- Second Chance
- Set A Fire (Bonus)
Schöne Melodic-Rock-Vollbedienung mit zwei außergewöhnlichen und perfekt harmonierenden Stimmen.
Trotz kontroverser Positionen und einer gewissen Distanz zu den Umtrieben des metallischen Mikrokosmos hat Michael Kiske in der Metalszene noch immer viele Freunde, die all seine neuen musikalischen Schritte verfolgen und vieles davon sehr schätzen, obgleich es die metallische Härte der alten HELLOWEEN nicht mehr erreicht. Das ist seiner einzigartigen Stimme geschuldet, die er dieser Tage einmal mehr unbeschreiblich klar und doch gefühlvoll erklingen lässt, und zwar im Duett mit einer weiteren Ausnahmestimme, nämlich jener der amerikanischen Sängerin Amanda Somerville, die unter anderem auch schon EDGUY, AVANTASIA und KAMELOT ihre Stimme lieh.
Auf einer wie schon PLACE VENDOME vom rührigen AOR/Melodic-Label Frontiers Records initiierten Scheibe intonieren die beiden Sänger flankiert von Mat Sinner (PRIMAL FEAR, SINNER) und Magnus Karlsson (PLACE VENDOME, SINNER) zwölf Songs, die eine stilistische Bandbreite vom dynamischen, wuchtigen Rocker wie dem Opener 'Nothing Left To Say' über die progressiv-orchestrale - und auch ziemlich kitschige - Ballade wie 'Silence' bis hin zum melodischen Good-Time-Metal der Marke 'If I Had A Wish' einiges abdeckt, was dem Fan zeitlosen Melodic Rocks viel Freude bereiten wird. Gerade bei Songs vom letzteren Kaliber werden auch leichte Erinnerungen an die späteren Kürbiswerke mit Michael Kiske wach, ohne dass das ganze Projekt in die Melodic-Speed-Ecke kippen würde.
An manchen Stellen, wie etwa bei 'End Of The Road' wird der orchestrale Bombast ein wenig dick aufgetragen, und an anderer Stelle der Pop-Appeal ein bisschen zu stark betont, doch auch hier kommen wir immer wieder an den Punkt, wo wir von den wunderschönen und perfekt harmonierenden Stimmen der Protagonisten eingeschmeichelt und gefesselt werden. Um ein wirklicher Meilenstein zu sein, fehlt es dem Album an ein wenig mehr atmosphärischer Dichte und kompositorischer Unvorhersehbarkeit. Doch für Melodic Rocker mit starker Neigung zu faszinierendem Gesang und ins Ohr flutschenden Melodien bietet dieses Album ziemlich großes Ohrenkino.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle