KISSIN' DYNAMITE - Addicted to Metal
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2010
Mehr über Kissin' Dynamite
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- EMI (EMI)
- Release:
- 26.03.2010
- Addicted To Metal
- Run For Your Life
- Supersonic Killer
- High Enough
- Love Me Hate Me
- Hysteria
- All Against All
- In The Name Of The Iron Fist
- Assassins Of Love
- Why Can't You Hear Me
- We Want More
- Metal Nation
Mehr Metal wäre gut gewesen...
"We are addicted to metal"! Mit diesen Worten startet die neue Scheibe von KISSIN´ DYNAMITE, geerdet durch einfach gehaltene, an early PRIEST/ACCEPT/MANOWAR/SAXON erinnernde Riffs. Genannte Bands sind ja fast eine Bürde, vor allem wenn man mit deren Anfängen verglichen wird. Da kann man nur den Kürzeren ziehen? Jo, passiert auch, auch wenn der Titelsong nicht wirklich schlecht ist und mit Udo Dirkschneiders Röhre veredelt wird. Stampfender Retrometall, leider etwas spannungsarm. 'Run For Your Life' rockt da schon besser und legt Wert auf einen einprägsamen Refrain, verwurzelt in der ersten Hälfte der Achtziger. 'Supersonic Killer' geht ab, verschenkt aber das gute Basisriff in einem recht belanglosen Refrain. Es folgt das DAMN YANKEES-Cover 'High Enough', das ich ziemlich gelungen finde, weil es die Vibes des Orginals transportieren kann und zudem sehr gut gesungen ist. 'Love Me Hate Me' lässt leider Gottes wieder das Hook vermissen, was den Hörer bei der Stange hält. Zwar nicht schlecht, melodiös und rockig, aber schnell wieder aus der Erinnerung. 'Hysteria' ist zum Glück kein DEF LEPPARD-Cover (man kann da nur den Kürzesten ziehen), wildert eher in alten SAXON-Gefilden und versucht sich an ausladenden QUEEN-Gesängen. Die Zielgruppe wird´s treffen. Ich find´s unausgegoren, wankelmütig und zerrissen.
'All Against All' ist einmal mehr ein Paradebeispiel einer guten Basis, die in einem Strudel gebremsten Schaums absäuft. 'In The Name Of The Iron Fist' bleibt wenigstens mal auf seinem eingeschlagenen Pfad, trümmert und pumpt auf einem heavy Basisriff durch die Strophen und verändert Gott sei Dank auch im Refrain nicht großartig die Richtung. Hier zeigt sich, dass die Jungs zu viel mehr in der Lage sind. Nämlich ursprünglichen Heavy Metal zu erschaffen, der nicht spektakulär ist, aber sein Ziel erreicht.
'Assassins Of Love' langweilt im 6/8-Takt, während die Ballade 'Why Can´t You Hear Me' ganz im Sinne der großen Arenahymnen der Achtziger Pluspunkte sammeln kann. 'We Want More' fährt dann die Krallen aus, wird aber wieder einmal in der Bridge und im Refrain unentschlossen, weichgespült, nichtssagend. Zum Glück kredenzen uns KISSIN´ DYNAMITE zum Abschluss mit 'Metal Nation' noch einen U.D.O.-Gedächtnisstampfer, der im passenden Korsett eine gute Figur abgibt.
Oh je! Im Großen und Ganzen langweilt "Addicted To Metal" ziemlich, was nicht hätte sein müssen. Instrumental passiert einfach viel zu wenig. Zudem sollte hinsichtlich der Songstrukturierung einiges überdacht werden. Holt doch mal konsequent die Kelle raus! Allerdings muss ich sagen, dass die Mucke wahrscheinlich live gut funktioniert, weil sie wirklich nur das Nötigste durchs Rund ballert. Also wie geschaffen für ein Klassentreffen des Heavy-Metal-Clubs Bierchlingen inklusive Faustreckmeisterschaft und Kür des besten Schweißgeruchs. "Addicted To Metal" eben.
Anspieltipps: 'Run For Your Life', 'Why Can´t You Hear Me', 'Metal Nation'
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Alex Straka