KLABAUTAMANN - Smaragd
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2017
Mehr über Klabautamann
- Genre:
- Black Metal / Art Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Zeitgeister Music
- Release:
- 06.06.2017
- Into Depression
- My Terrifying Mirror
- In My Shadow
- Under Feral Skies
- The Murderers
- As the Snow Melted
- Enemies' Blood
- Saturn
- Smaragd
- Frozen In Time
Nix Pumuckl hier, ihr Banausen. Das ist guter Stoff!
Es gibt so einige Auffälligkeiten bei KLABAUTAMANN. Die erste ist der Name. Schon an ihm kann man sich ob der Schreibweise reiben oder aber an Meister Eder und seinen Kobold denken. Mich zieht er aber automatisch an. Vor allem in Kombination mit dem Artwork. Das hat was von PSYCHOTIC WALTZ "A Social Grace", eine kunstvolle, bunte, etwas unheimliche aber auch unheimlich schöne Zeichnung. Damals, als ich noch Musik nach dem Cover gekauft habe, wäre diese hier ganz sicher mitgegangen. Allerdings hab ich mich hier auch oft musikalisch vertan. Bei KLABAUTAMANN aber nicht.
Kollege Stehle hat hier schon einige KLABAUTAMANN-Alben sehr positiv rezensiert (zum Beispiel "Merkur" und "The Old Chamber") und ich möchte ihm hier in allem recht geben. Das deutsche Duo Tim Steffens & Florian Toyka kreiert eine eigenständige Variante des momentan wohl auch gerade recht angesagten Mixes zwischen Black Metal und Progressive Rock. So geben sich gerne mal explosive Schredder-Passagen mit verwinkelten, meist cleanen angejazzten Prog-Arrangements die Klinke in die Hand, was entfernt an OPETH erinnert. Neu dazu kommt jetzt auch cleaner Gesang, der aber eher zur atmosphärischen Dichte beiträgt und weniger durch seine Durchschlagskraft glänzt. Gesang ist sowieso nicht der große Star bei KLABAUTAMANN, hier spielen ENSLAVED, OPETH, DIMMU BORGIR oder SARKE in anderen Ligen. Aber wenn man sich auf die ungewöhnliche Harmonik einlässt und seine Seelen-Moleküle in dem etwas seltsamen Mix (für diese Musik sehr diffuse, hintergründige Gitarren) verdünnt, kann man den besonderen Charme der Band bei entsprechender Veranlagung sicher spüren. Ich habe einfach ein Faible für solche Schrägies, die ihren eigenen Ansatz in Sachen Sound und Songwriting haben.
Da ist schnell vergeben und vergessen, wenn man sich hier und da ein wenig verzettelt und zu sehr in Art-Rock-Träumen versinkt. Dafür gibt dann aber auch so Granaten wie 'Enemies’ Blood'. Da wir ja gerade bei den großen Norwegern waren: Eine so mitreissende Black-Metal-Raserei haben auch EMPEROR und ENSLAVED nicht alle Tage auf die Festplatte gebannt. Was ein Riff! Und natürlich auch wieder ein Mittelteil, der den Konsum von Rauschmitteln eigentlich obsolet machen sollte. Ein ganz besonderes Schmankerl ist am Ende auch noch 'Frozen In Time', dem die wunderbare Anna Murphy (ex-ELUVEITIE, NUCLEUS TORN, LETHE, CELLAR DARLING) ihre Stimme leiht. Dass ich ein großer Bewunderer ihres Werkes bin, muss wohl kaum noch ein weiteres Mal darlegen und ihr Mitwirken bei KLABAUTAMANN sollte die Klasse dieser Band noch weiter belegen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Thomas Becker