KNOWHERE - Spiral
Mehr über Knowhere
- Genre:
- Alternative Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Volcano Records
- Release:
- 08.02.2019
- The Fly
- Imploding
- The Sword
- Envy
- Taking Time
- Tsunami
- Ulisse
- Pride
- The Seed
Spektakuläre Dynamik und tolle Kontraste: Ein starker Auftakt.
Würden die DEFTONES künftig noch einen Gang zurückschalten und sich voll und ganz auf ihre ruhigeren Momente konzentrieren, wäre der aktuelle Output von KNOWHERE wohl in greifbarer Nähe. Auf "Spiral" bietet die Band einen dezent angeproggten Mix aus Alternative-Sounds und Post-Rock-Elementen, der im Grundgedanken relativ nahe an Chino Moreno und Co. ist, nur eben nicht mit jener Brachialität zuschlägt, die man vom Aushängeschild der Szene zeitweise gewohnt war - und nach wie vor ist.
Doch auch wenn der Vergleich nicht immer standhält, ist die Zielgruppe eine vergleichbare, zumal die Anspruchshaltung von KNOWHERE relativ hoch ist und man derart souverän mit der laut/leise-Dynamik spielt, dass die Spannungskurve bis zur letzten Note nach oben zeigt. Nummern wie 'The Fly' und 'Imploding' sind dabei noch leichter zugänglich und erleichtern den Einstieg, wohingegen Stücke wie 'Tsunami' und 'Pride' dem Zuhörer schon eine ganze Menge mehr abverlangen, zumal KNOWHERE das Überraschungsmoment bis zuletzt auskostet und sich trotz letztlich markanter Strukturen nie in die Karten schauen lässt.
Was einer Platte wie "Spiral" allerdings hin und wieder noch fehlt, sind prägnante Hooks oder zumindest ein paar Augenblicke, die abseits vom explosiven Momentum der neun Songs noch einmal gesondert herausstechen. Die Band macht viele Andeutungen, verliert sich dabei auch nicht in ihren recht vertrackten Strukturen, doch bei der Kombination aus wuchtigen Gitarren und vergleichsweise leisen Gegenparts ist die Balance noch nicht ganz so weit, dass man jederzeit begeistert die Euphorie herausschreien mag. Doch die Substanz ist vorhanden und auch spürbar, weshalb man diesen Umstand nicht zu kritisch beurteilen möchte, zumal das Material von "Spiral" keine echten Schwächen offenbart. Fans der DEFTONES sollten daher mal ein Ohr riskieren, speziell wenn "White Pony" immer noch einer der persönlichen Lieblinge ist. Die Durchschlagskraft ist vielleicht nicht ganz so intensiv, die Ansätze aber extrem vielversprechend und Grund genug, dieser Truppe schon jetzt den Zuschlag zu geben.
Anspieltipps: Imploding, Envy, Ulisse
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes