KONG - Traders Of Truth
Mehr über Kong
- Genre:
- Progressive Instrumental / Elektronik
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigen
- Release:
- 03.03.2023
- Radiance
- Hit That Red
- Fringing
- Rök
- Mirrorizon
- Glasslands
- Ripper
- Chaos As Law
- Stray Marks
- Flat Earth Society
- Destressed And Unrestrained
Instrumental, modern, progressiv und experimentell.
Zugegeben, diese Attribute treffen auf alle Alben der quadrophonischen Niederländer zu, die mich vor allem in den Neunzigern mit ihren Liveauftritten beeindruckten. Dabei spielen die Musiker aus den vier Ecken eines Raumes, rund herum um das Publikum, was eine völlig neue Erfahrung darstellt und den Hörer dazu bringt, sich auf die Musik und nicht die Musiker zu konzentrieren. So sei gleich gesagt, wer KONG bislang schon mochte, kann sich "Traders Of Truth" gleich mal im Bandshop bestellen, die Vier machen mit ihrem typischen Sound weiter.
Was ist das für ein Sound? KONG verbindet Rock und metallisches Riffing mit elektronischen Sounds, gerne mal postrockig, mal loungig, mit Samples und manchmal auch laut und ausbrechend. Von letzterem ist auf "Traders Of Truth" verhältnismäßig wenig zu hören, aber das beginnende Rocktrio 'Radiance', 'Hit That Red' und 'Fringing' sind gleich mal gelungenes Ohrenfutter für den Qualitätsrocker. Mit 'Rök' dürfen dann vermehrt die elektronischen Einflüsse steigen, ungefähr so, wie es zu 'Earmined' und 'Freakcontrol' im Bandsound perfektioniert worden ist. Im Folgenden dürfen dann auch vermehrt die Experimente Einzug halten wie 'Mirrorizon', das auf einem tollen, hypnotischen Riff aufbaut, aber es wird auch schräger wie in 'Glasslands'. Man muss sich auf den KONG-Sound einlassen und die Scheibe als Entdeckungsreise verstehen.
Trotzdem stehen die meisten Stücke mit beiden Füßen auf einem Rockfundament und kontrastieren Bratgitarren mit Synthesizern und Samples, wodurch das ganze Album sich wahrscheinlich kommerziell wie seit jeher in der Karriere der Band ins absolute Abseits schießt, aber dem Musikhörer ohne Scheuklappen einen ganz eigenen Genuss beschert. Im Gesamtkontext der Diskographie würde ich "Traders Of Truth" qualitativ etwa in der Mitte einordnen, aber das liegt vor allem daran, dass für mich die Alben drei bis fünf, also die Phase von 1995 bis 1999, emotional wohl schon aus Nostalgiegründen nicht übertroffen werden können. So gesehen bin ich dann doch sehr voreingenommen und kann nicht aus meiner Haut. Ich würde daher sagen, hört doch mal selbst rein, hier sind
'Hit That Red'
https://www.youtube.com/watch?v=C9nabIC-YNs
'Chaos As Law'
https://www.youtube.com/watch?v=at1rCrrOKqo
und das experimentelle 'Mirrorizon'
https://www.youtube.com/watch?v=wM8XWtdAKpI
Cool, nicht wahr?
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger