KORN - Requiem Mass (EP)
Mehr über Korn
- Genre:
- Alternative / Nu Metal
- Label:
- Loma Vista Recordings
- Release:
- 03.02.2023
- Start The Healing (Live)
- Lost In The Grandeur (Live)
- Hopeless And Beaten (Live)
- Worst Is On It's Way (Live)
- Let The Dark Do The Rest (Live)
Tolle Live-EP eines denkwürdigen Abends.
Gerade erst ein Jahr ist ins Land gezogen, seit KORN mit "Requiem" eines meiner Lieblingsalben des Jahres 2022 abgeliefert hat, für das es immerhin in meinen Jahrescharts zum zweiten Rang reichte. Zum Release gab es damals auch ein spezielles Livestream-Event, bei dem die Nu-Metaller in der Hollywood United Methodist Church in Los Angeles ihre Klassiker und vor allem auch Material des neuen Langdrehers präsentierten und gleichzeitig den Verstorbenen während der Corona-Pandemie gedenken wollten. Insgesamt fünf Highlights der damaligen Show erscheinen dieser Tage als brandneue EP unter dem Titel "Requiem Mass", die ich natürlich einem eingehenden Test unterziehen musste.
Ein spannendes Detail des Konzerts habe ich euch übrigens noch verschwiegen, denn neben der fünfköpfigen Bandbesetzung stand auch ein kompletter Chor auf der Bühne, der den neuen Versionen noch einmal eine ganz neue Note verpasst. Dazu ist die Songauswahl absolut großartig, denn mit dem Hit 'Start The Healing' geht es schon einmal mit einem waschechten Ohrwurm los. Noch besser gefällt mir sogar das wuchtige 'Lost In The Grandeur', das in der Liveversion noch einmal roher und ungeschliffener rüberkommt, was die Parallelen zum KORN-Werk der Neunziger verstärkt. Gut, 'Hopeless And Beaten' hätte ich nicht unbedingt ausgewählt, denn die sperrige Nummer konnte mich in der Studioversion nicht so recht überzeugen. Allerdings bekommt gerade die melancholisch angehauchte zweite Hälfte der Komposition durch den Chor und dessen mehrstimmigen Gesang eine ganz neue Dramatik, was mir den Track dann schlussendlich doch schmackhaft macht. Mit 'Worst Is On It's Way' und dem absoluten Höhepunkt 'Let The Dark Do The Rest', der letztes Jahr auf meiner persönlichen Liste von Lieblingssongs ganz weit oben rangierte, können die Kalifornier danach wenig falsch machen. Gerade der Rausschmeißer der EP zeigt dabei deutlich, in welcher bestechenden Form sich neben der gesamten Band insbesondere Jonathan Davis an diesem Abend präsentierte, denn sein Growls und Shouts sind markerschütternd, während sein Klargesang vor allem in Kombination mit den Stimmen des Chors hervorragend klingt.
Bleibt mir nicht viel mehr zu sagen als: So muss eine KORN-Liveplatte klingen! Schade, dass es kein komplettes Album mit einem Mitschnitt des gesamten Abends geworden ist, denn gerade klanglich hat die EP doch die Nase deutlich vor dem letzten Live-Mitschnitt "Path Of Totality Tour - Live At The Hollywood Palladium". Entsprechend ist die Scheibe, die es übrigens digital, als Vinyl-EP oder als Doppel-CD im Paket mit dem originalen Album "Requiem" zu erstehen gibt, ein Pflichtkauf für alle Fans der Truppe aus Bakersfield.
- Redakteur:
- Tobias Dahs