KORN - The Serenity Of Suffering
Mehr über Korn
- Genre:
- Nu Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Roadrunner (Warner)
- Release:
- 21.10.2016
- Insane
- Rotting In Vain
- Black Is The Soul
- The Hating
- A Different World
- Take Me
- Everything Falls Apart
- Die Yet Another Night
- When You're Not There
- Next In Line
- Please Come For Me
Stärkstes Album der Nu-Metal-Pioniere seit dem düsteren "Untouchables".
Kaum eine Band in der Metalszene musste sich über die Jahre hinweg wohl mit so vielen Anfeindungen und Hatern auseinandersetzen wie KORN, die als Gründungsväter der Nu-Metal-Szene Ziel von Spot und Häme der Metal-Traditionalisten waren. Inzwischen haben die Jungs den eigenen Trend überlebt und so müssen auch alle Zweifler inzwischen eingestehen, dass die Truppe aus Bakersfield ein integraler Bestandteil des Genres geworden ist. Insbesondere seit der Rückkehr von Gitarrist Brian "Head" Welch im Jahr 2012 erlebt der Fünfer dabei einen zweiten Frühling, der im Reunion-Album "The Paradigm Shift" gipfelte. Knappe drei Jahre später legen Jonathan Davis und Co nun mit dem Silberling "The Serenity Of Suffering" ihren mittlwerweile zwölften Langspieler vor und schicken sich dazu an, den gerade gewonnen Schwung in die dritte Dekade der Bandgeschichte hinüberzuretten.
Musikalisch präsentiert die Scheibe dabei zu Beginn mit den beiden Singles 'Insane' und 'Rotting In Vain' eher typische KORN-Kost, wie sie auch bereits auf dem Vorgänger zu finden war. Eingänge Hooks, schwere Riffs und kleinere Überbleibsel der Dubstep-Experimente von "The Path Of Totality" verschmelzen so zu zwei eingängigen Tracks, die sich gut als Einstieg in die Scheibe eignen. Wer nun aber bereits mit einem lauwarmen Abklatsch des Vorgängers rechnet, der wird spätestens beim folgenden 'Black Is The Soul' eines besseren belehrt. Ihrem ständigen Drang nach Veränderung bleiben die Mannen aus Kalifornien nämlich auch dieses mal wieder treu, auch wenn der Blick sich dabei auf die eigene Vergangenheit richtet. Dementsprechend lassen dieser Track und das folgende 'The Hating' mit ihren bleiernen Gitarren auch den Vibe der Erfolgsalben "Issues" und "Untouchables" aufleben, ohne dabei zur zahnlosen Selbstkopie zu verkommen.
Damit macht sich der Fünfer aber gerade erst warm und kann mit 'A Different World' inklusive eindrucksvollem Gastauftritt von Corey Taylor (SLIPKNOT) sogar noch eine ordentliche Schippe drauflegen, bevor das tanzbare 'Take Me' mit seinem unwiederstehlichen Beat ganz offensichtlich in Richtung des Über-Albums "Follow The Leader" schielt. Generell ist das Quintett inzwischen zu absoluten Experten geworden, wenn es darum geht, chaotisches Riffing und wunderbare Hooklines zu perfekten Kompositionen zu verschmelzen, wodurch nahezu jede Nummer auf "The Serenity Of Suffering" echtes Hit-Potential bietet. Ganz besonders positiv macht sich auch dieses mal wieder die Rückkehr von Head bemerkbar, der mit seinen verrückten kleinen Gitarrenmelodien das perfekte Gegengewicht zum aggressiven Riffing von James "Munky" Schaffer bildet. Genau diese Dualität war es, die seit dem Abgang des Kreativpostens fehlte, wodurch die Band zwischenzeitlich mit Ausnahme des Experiments "The Path Of Totality" sogar zu einem Schatten ihrer selbst verkam.
Diese Zeiten sind aber glücklicherweise lange vergessen und so ist "The Serenity Of Suffering" wohl mit Abstand das beste KORN-Album seit dem düsteren Brocken "Untouchables" aus dem Jahr 2002. Die Kritiker der Band werden natürlich wieder auf die ewigen Selbstzweifel und Teenager-Probleme hinweisen, die Jonathan Davis auch dieses mal reichlich thematisiert. Man mag das für die gleiche alte Leier halten, doch wer ehrlich ist, muss beim Hören des Silberlings sicher zugeben, dass tief im Inneren die Kämpfe eines Menschen immer die gleichen bleiben, ganz egal welches Alter auf dem Papier steht. Dementsprechend wird es vielleicht langsam Zeit, den Jungs endlich ihren rechtmäßigen Platz in der Szene zuzugestehen. Eine Alternative dazu gibt es eigentlich auch nicht, denn KORN präsentiert sich aktuell so stark wie seit Jahren nicht und wird damit auch weiterhin zurecht an der Spitze des Nu Metal thronen!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs