KORODED - The Absurd Beauty Of Being Alone
Mehr über Koroded
- Genre:
- Nu Thrash/Metalcore
- Label:
- Silverdust
- Release:
- 15.11.2004
- Blowback
- Unbreakable
- The Absurd Beauty Of Being Alone
- Infestation
- Crisis
Nachdem die Scheibe dieses Jahr bereits als Demo besprochen wurde, folgt jetzt die Besprechung nach dem Signing mit Silverdust Productions, die KORODED einer breiten Masse zugänglich machen werden. Die Deutschen werfen mit "The Absurd Beauty Of Being Love" einen ziemlich garstigen und sehr eigenständigen Hassbatzen auf den Markt, der tatsächlich seinen Weg zu höheren Ebenen gehen könnte. KORODED sind eine Mischung aus modernem Thrash, aus dezenten Zitaten des ursprünglichen US Death Metal, marginalen schwedischen Einflüssen, Hardcore-Referenzen, Nu Metal der seichteren KORN-Ära und einer dicken Brise hippen Metalcore. Der Unterschied zu anderen modernen Krachacts ist, dass KORODED sich nicht auf sinnentleertes Brüllen verlassen, sondern ihre Songs größtenteils in gesungener Form vortragen. Das macht ihr Gebräu eigentlich auch für ältere Jünger heftigen Stahls interessant. Natürlich dürfen sich aber auch, oder vor allem die jüngeren Semester angesprochen fühlen, da die experimentelle Soundspielwiese KORODEDs eher ins Jetzt und Hier passt.
Irgendwie ist es schwer, KORODED in eine Schublade zu stecken und es würde dieser Band auch nicht gerecht werden. Also gebe ich mal als grobe Anhaltspunkte SHADOWS FALL (Aggression), TESTAMENT (Riffs), IN FLAMES (Melodiegespür), MACHINE HEAD (Soundspielereien), KING'S X (Gesangsarrangements), FAITH NO MORE (Irrsinnigkeit) und die neuen KREATOR (Atmosphäre) an. Tracks wie zum Beispiel 'Unbreakable' schweben mit ihrem eingängigen Refrain durch die Boxen, obwohl ebenfalls hirnbohrende Riffattacken vom Stapel gelassen werden, die einen anständigen Kontrapunkt zur Melodie abgeben. 'T.A.B.O.B.A.' hingegen ist eigentlich purster Nu Metal und vereint SOULFLY-typische Klänge mit Gesängen, die meterdick KING'S X zur Ehre gereichen würden. Eine recht schwierige Nummer, die meinen Geschmack nicht so recht treffen will. Unbestritten ist sie aber ein sehr unikates Statement eines hoffnungsvollen Newcomers.
Besonders heraus stechen das völlig psychotische und zähflüssige 'Infestatio', das stoische 'Crisis', das manchmal total an FAITH NO MORE erinnert, der atmosphärische Terroreinbruch 'Slice My Skin' und die Brachialwalze 'Move On', die nun wirklich auch die letzte Nervenfaser durchbeißt.
Meine Herren, leichtgängig ist die Scheibe keineswegs. Sie ist sogar sehr schwer verdaulich. Wer sich aber ein wenig Zeit nimmt und in Sachen Metal etwas toleranter eingestellt ist, hat mit "The Absurd Beauty Of Being Alone" einen sehr schmackhaften Satansbraten im Schacht rotieren. Zumal auch der Sound mehr als nur zu überzeugen weiß und druckvoll aus der Hüfte schießt.
Ein paar Hänger finden sich auf dem Album, auch wenn diese nicht so schwer ins Gewicht fallen, da sie nicht wirklich schlecht sind, sondern lediglich die Spannung des Albums nicht hochhalten können. Schlussendlich kann ich das Material dieser Scheibe aber durchaus weiterempfehlen, auch wenn ich den tiefroten Faden etwas vermisse. Ich denke, KORODED werden noch eine weitere CD brauchen, bis sie ihren ureigenen Stil wirklich gefunden oder den derzeitigen stimmig feinjustiert haben. Bis dahin ist "The Absurd Beauty Of Being Alone" ein üppiger Ohrenschmaus für offene Metaller.
Anspieltipps: Blowback, Unbreakable, Slice My Skin, Move On, Words Are Spoken
- Redakteur:
- Alex Straka