KRAGENS - Seeds Of Pain
Mehr über Kragens
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- Locomotive Records / Soulfood
- Release:
- 29.08.2005
- Seeds Of Pain
- The Last
- Danger Of Death
- Darkness
- I Choose To Die
- Reconquista
- Dream In Black
- Over The Deadline
- Sonderkommandos Defy
KACKEGEIL!!! Mannomann, was hat mich der titelgebende Opener des KRAGENS-Albums "Seeds Of Pain" bei der ersten Tuchfühlung aus den Schlappen gehämmert. Das ist der definitive Power Metal, das Alpha und das Omega der weltweit kraftspendenden Stahltrossen!
Ich weiß gar nicht, wie ich´s so recht beschreiben soll. 'Seeds Of Pain' glänzt zum einen durch ein Strophenriff, das auf knüppelnden Downbeats so viel Druck entwickelt, dass einem wirklich fasst die Eier explodieren (bei Frauen halt der Eierstock). Darauf folgt ein Refrain, der mit seiner Hymnik und der mitreißenden Hookline sämtliche melodische Power-Metal-Acts kalt lächelnd links liegen lässt. Dabei entpuppen sich KRAGENS als Mischung aus AGENT STEEL, melodischen ANNIHILATOR, uralten PRETTY MAIDS, einem Tick NEVERMORE und IN FLAMES, JUDAS PRIESTs "Painkiller"-Format und dezent düsteren MAIDEN-Anleihen. Hört sich interessant an, oder? Mann, es ist mehr als das! 'Seeds Of Pain' ist für mich einer der besten Tracks, die ich je gehört habe. Stimmig in jeder Sekunde! Dabei hat Sänger Renaud einen schwergewichtigen Anteil, da der Mann sämtliche Phrasierungen des Metals draufhat. Growls, Grunts, Gekeife, Shoutings, melodische Parts, alles kein Problem. Dabei glänzt er wie ein ganz heller Stern, der nicht minder geil intonieren kann wie Randy Rampage, Anders Friden, Chris Bolthendahl, Michael Kiske, Bruce Dickinson, in Verbindung mit tonnenweise anderen Stimmlagen. Der Mann ist wandlungsfähig ohne Ende. Hammer!!!
Die Qualität nimmt auch beim folgenden Vierergespann 'The Last', 'Danger Of Death', 'Darkness' und 'I Choose To Die' nicht merklich ab. Geile Soli, wohin das Auge reicht, Druck, Druck, Druck, Melodien für Millionen und Hooks, die sich biestig im Fleisch um die eigene Achse drehen.
Erstgenannter Track erinnert durch die Stimme Renauds in einem Moment an CAGE, im nächsten an GRAVE DIGGER, allerdings etwa einhundert Levels besser. Und das nicht nur wegen des gottgleichen Refrains, der einfach nur in die Knie zwingt.
'Danger Of Death' hat einmal mehr Bay-Area-Schlagseite und wieder passt Renaud seine Stimme beliebig allen Größen der Metalgeschichte an. Plötzlich klingt er nach Paul Baloff!
Das düstere, brachial treibende 'Darkness' ist wohl der eingängigste Track des Albums, obwohl die brutal stampfende Strophe fast schon wehtut. Eine Hymne mit dem Reinheitsgehalt eines Edelsteins. So muss es sein!
'I Choose To Die' ist ein Kniefall vor NEVERMORE/SANCTUARY und erreicht tatsächlich die Intensität derer alten Sachen. Allein schon wegen der megamelancholischen Strophen und des hammerhart finsteren Refrains. Killer!
Mit 'Reconquista' folgt melodischer, amerikanisch geprägter Power Metal, der zwar im Refrain gut reinläuft, aber in den Strophen ein ungewohnt alltägliches Riff in die Schlacht schickt. Net schlecht, aber net mehr!
Das ändert sich Gott sei Dank wieder beim treibenden Melodicbanger 'Dream In Black', der schön straight und leicht mystisch nach vorne prescht.
'Over The Deadline' bietet vom Klampfenriff her skandinavisch geprägten Melodic Death der älteren IN FLAMES-Marke. Geil gesungen und teilweise hasserfüllt gegrowlt/gekeift, ergibt sich ein mächtig pfundendes Metalbrett ohne Überraschungen, positiv oder negativ. Gut so!
Das abschließende 'Sonderkommandos Defy' ist von der vocal line her dreist bei Warrel Dane geklaut, wurde aber charmant in ein brutales Riffsperrfeuer gepackt, so dass ich mal drei Augen zudrücken will. Der Song ist eigentlich NEVERMORE pur, in allen Bereichen, allerdings auf einem hohen Level.
Nun, somit ist alles gesagt, außer dass der Sound ebenfalls schwanzgeil ist und dem Ganzen den Arsch auf die Hörner setzt. Bock auf Metal also, der in allen Nischen räubert? KRAGENS' "Seeds Of Pain" ist meine Platte des Monats!
Anspieltipps: Seeds Of Pain, The Last, I Choose To Die
- Redakteur:
- Alex Straka