KRATER - Nocebo
Mehr über Krater
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eternity Records
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- Wider parasitärer Totgeburten
- Ebrietas - Crush The Equilibrium
- Aura
- -
- Geist ist Fluch
- Nocebo
- Ira Initium Insaniae
- Zerrissen
Einfach nur Black Metal!
In gewisser Weise ist "Nocebo" sicherlich ein Release, der in bestimmter Form polarisieren wird. Was KRATER nämlich auf ihrem aktuellen Release geschaffen haben, mag im Hinblick auf den gesamten Output der 90er ein Allerwelts-Album sein, teils berechnend, selten originell und im Vergleich zu den Protagonisten der nordischen Szene kein revolutionäres Werk. Es bleibt aber das große Aber - und das spricht eindeutig für diese Platte!
"Nocebo" ist nämlich mit einer Menge Leidenschaft eingespielt, hat einen sehr gesunden Aggressions-Level, zieht sich durch verrohte und hymnische Passagen und ist schließlich ein sehr elegantes Album, von deren Spezies die Black-Metal-Szene derzeit leider immer noch nicht in steter Regelmäßigkeit kosten darf. Nach dem standesgemäßen Intro bietet die Band nämlich eine sehr vielfältige Mischung aus Raserei, Melodik, kompositorischem Genie, progressiven Arrangements und einer Atmosphäre, die man heute auf mehr als 90 Prozent aller Veröffentlichungen vergebens sucht. Man mag sofort mit einstimmen, wenn in 'Wider parasitärer Totgeburten' der infernalische Uptempo-Part entfesselt wird, ebenso wie man die dezente Melodik in einem Stück wie 'Aura' mit höchstem Genuss in sich aufsaugt. Finstere, fast schon brachiale Nummern wie '-' und 'Geist ist Fluch' heißt man in diesem Sinne ebenso willkommen, wie das stark an IMMORTAL erinnernde 'Ira Initium Insaniae' und das brillante, überlange Schlussepos 'Zerrissen'. Und mit dem aggressiven Titelsong schafft man sich innerhalb des Albums eine weitere Nische, wobei KRATER ganz deutlich aufzeigen, wie vielschichtig eine solche Scheibe gestaltet werden kann, ohne den Grundcharakter der Musik dadurch wesentlich zu verschieben.
Klar bleibt, dass die Band hier kein wirklich außergewöhnliches Album kreiert hat. Fest steht auch, dass sich die Parallelen zu manch namhaften Act wie ein roter Faden durch die Scheibe ziehen. Die wichtigste Erkenntnis ist jedoch, dass "Nocebo" musikalisch dennoch ein kleines Meisterwerk geworden ist, welches nicht nur den ursprünglichen Geist des Black Metals aufnimmt, sondern das Vermächtnis der 90er mit einer überzeugenden, teils sogar wirklich fantastischen Darbietung ins aktuelle Jahrzehnt hievt - und das, wie bereits erwähnt, mit einer Leidenschaft, die wirklich beispielhaft ist!
Anspieltipps: Zerrissen, Wider parasitärer Totgeburten, Aura
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes