KRYPTOS - Decimator
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/24
Mehr über Kryptos
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- AFM Records
- Release:
- 05.07.2024
- Sirens Of Steel
- Fall To The Spectre's Gaze
- Turn Up The Heat
- Electrify
- Solaris
- Decimator
- In The Shadow Of The Blade
- Pathfinder
- We Are The Night
Wunderbare Gitarren, tolle Vibes, nur keine Monsterhits.
Der Wunsch, KRYPTOS auf einem der einschlägigen Classic-Metal-Festivals begutachten zu dürfen, mag schon etwas länger im Orbit sein, jedoch haben es die indischen NWoBHM-Liebhaber bis dato noch nicht in die hiesige Bühnenlandschaft geschafft. Trotzdem lässt sich die Band von vermeintlichen Erfolgsaussichten kaum beeinflussen und zieht einfach kontinuierlich ihr Ding durch. Mit "Decimator" steht bereits das siebte Studioalbum in den Startlöchern und gibt einmal mehr ein eindeutige Bewerbung für Events wie das "Headbanger's Open Air" oder das "Keep It True Festival" ab, wenngleich die Hitdichte diesmal nicht ganz so gewaltig ist wie auf den beiden Vorgängern. Dies mag darin begründet sein, dass einprägsame Refrains nicht zwingend zum Portfolio der Asiaten gehören, tut der Sache an sich aber erst einmal keinen Abbruch - denn KRYPTOS überzeugt an anderer Stelle mit ganz besonderen Vorzügen.
Es gibt nämlich nur wenige Acts, die einen solch tollen Gitarrensound durch die Ohren pusten wie die vermeintlichen Exoten. Die Adaption von britischen Leads Anfang der 80er ist nach wie vor das Prunkstück des Bandsounds, und diesbezüglich hat KRYPTOS auch auf "Decimator" einige starke Argumente auf der Haben-Seite, die man den Herren nicht mehr wegnehmen kann. 'Decimator' und 'We Are The Night' können mit ihren wunderbaren Melodien sofort begeistern, 'Fall To The Spectre's Gaze' kann in mittleren Tempolagen ebenfalls mit einigen epischen Parts glänzen, und wenn man über klassische 80s-Vibes im traditionell-metallischen Sinne philosophieren mag, könnte eine Nummer wie 'Electrify' hier einen perfekten Soundtrack abgeben.
Dennoch ist "Decimator" letztendlich nicht der absolute Knaller geworden und steckt gegen seinen direkten Vorgänger ein klein wenig zurück, weil die echten Underground-Hymnen hier nicht in so starker Ausprägung vorhanden sind. Das Interesse an KRYPTOS sollte man sich dadurch aber keinesfalls nehmen lassen, weil über anständigen 80er Metal mit wirklich tollen Gitarren hat bisher noch nie jemand geklagt!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes