KVADRAT - The Horrible Dissonance Of Oblivion
Mehr über Kvadrat
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Nuclear Winter Records
- Release:
- 04.04.2024
- Underground Labyrinth
- -4°
- Septic Absence
- Amnesia
- Glass Eyes
- The Horrible Dissonance Of Oblivion
- Total Decay
Ein Soloprojekt auf den Spuren von Großmeister Nergal.
Den Namen Ivan Agakechagias sollte man sich dringend merken, wenn man die polnischen Götter von BEHEMOTH zu seinen absoluten Favoriten zählt. Der griechische Multiinstrumentalist und Mastermind des Bandprojekts KVADRAT verfolgt auf dem neuen Album seines Babys auf jeden Fall Ideen, die Nergal und Co. definitiv nicht schlecht zu Gesicht gestanden hätten - und das wohlgemerkt in allen Phasen der ereignisreichen Geschichte der Death/Black-Legende. "The Horrible Dissonance Of Oblivion" ist folgerichtig auch sofort eine Empfehlung wert, wenn bedrohliche Gitarrensounds, technisch anspruchsvolles Songwriting, eine Spur Boshaftigkeit und vor allem eine gehörige Brachialität gefragt sind - denn all das liefert der Alleinunterhalter auf diesem extrem intensiven Album.
"The Horrible Dissonance Of Oblivion" lebt in allererster Linie von seiner berauschend finsteren Atmosphäre. Agakechagias zelebriert die düsteren Künste auf einem verdammt hohen Level, schafft außergewöhnliche Spannungsbögen, nimmt sich in allen Songs ausreichend Zeit, die bittersüßen Harmonien reifen zu lassen, liefert konträr dazu aber auch immer wieder gemeingefährliche Attacken, die das BEHEMOTH-Gen noch einmal deutlich befeuern und von der ersten Sekunde an mit vielen Gänsehaut-Momenten versehen. Die deftige Kost in 'Underground Labyrinth' und die enorme Bösartigkeit, die in '-4°' erzeugt werden, sind beispielhaft für eine moderne Interpretation aggressiven Black Metals, während 'Total Decay' und der Titelsong mit ihrer stilübergreifenden Nähe zu den jüngsten MORBID ANGEL-Schandtaten definitiv auch die Zuhörer anspruchsvollen, düsteren Death Metals begeistern dürfte. Und wenn KVADRAT in 'Glass Eyes' zur ultimativen Attacke bläst und das kontrollierte Tempo einfach mal unbeschwert und zügellos in andere Bahnen lenkt, brechen ohnehin alle Dämme - hier ist das Bandprojekt auf jeden Fall schon sehr nahe an der Perfektion.
Doch genau dort muss man auch sein, wenn man in diesem grenzüberschreitenden Segment eine der ersten Geigen spielen möchte. KVADRAT ist schon sehr nahe am Level der genannten Acts, liefert keinen Grund zu irgendeiner Kritik und installiert auch das programmierte Drumming ohne jeden sterilen Beigeschmack. Gerade wenn man die besagten Polen vergöttert, muss man hier ohne weitere Ausflüchte zugreifen!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes