L.A. EDWARDS - Pie Town
Mehr über L.A. Edwards
- Genre:
- Singer / Songwriter / Country
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Bitchin' Music Group
- Release:
- 05.07.2024
- Don't Know Better
- Little Sunshine
- El Camino
- Just Forget It
- Can You See Me?
- I Won't
- For You
- Waterfall
- Angel Wait
- Gone 4U
- Good Luck
- Comin' Around
Wenn Musik im Kopf Bilder zu amerikanischen Oldtimer-Cabrios, Sonne, Weite, Ferne und Country-Musik entstehen lässt.
Heute geht es mit der neuen Platte "Pie Town" von L.A. EDWARDS mal in eine musikalische Richtung, die jetzt nicht gerade täglich meine ist. Das war mal wieder so eine typische "hör-doch-mal-rein-vielleicht-gefällt-es-dir"-Situation, die tatsächlich gezündet hat. Einordnen würde ich das Ganze in die Singer-Songwriter-Country-Ecke, mit diesem gewissen kalifornischen Country-Road-Touch.
Für alle diejenigen, die mit L.A. EDWARDS nicht wirklich etwas anfangen können, hier eine kurze Info. Die Gruppe wurde 2015 von Luke Andrew Edwards, Songwriter und Multiinstrumentalist, in Kalifornien gegründet. Heute besteht die Band auf Tour aus fünf Mitgliedern: seinen Brüdern Jesse 'Jay' Daniel Edwards (Bass) und Harrison 'Jerry' Edwards (Schlagzeug, Percussion), sowie dem Keyboarder Landon Pigg und dem Bassisten Jesse Dorman. Sie spielen Westcoast-Rock mit Americana- und Country-Einflüssen.
Etwas irritiert bin ich von den Musikern, die auf dem Cover von "Pie Town" erwähnt sind. Das sind Luke Edwards (Gesang und diverse Instrumente), Jesse Edwards (Bass und andere Instrumente), Harrison Edwards (Drums, Percussion), Daniel Walker (Keyboards und andere Instrumente), sowie Hunter Rath (Samples/Programming, Cello). Wobei Hunter auch für das Studio-Engineering zuständig war. Gemixed wurde das Ganze von Tom Lord-Alge (U2, SIMPLE MINDS, PINK, BLINK-182 und vielen mehr), gemastered von Ted Jensen (unter anderem EAGLES, SANTANA, ERIC CLAPTON, BEHEMOTH, MUSE, BON JOVI). Wie gesagt, ich nehme jetzt mal an, dass es quasi eine Tourband und eine Studioband gibt, aber nagelt mich nicht darauf fest. Noch ein Hinweis zum Titel. "Pie Town" soll eine Hommage an Lukes kleine Heimatstadt Julian in der kalifornischen Wüste sein, die bekannt für ihre Apfelkuchen ist. Es gibt dort eine Menge Läden und Restaurants, die unter anderem ihre Apfelkuchenspezialitäten anbieten, deshalb hat sie irgendwann von den Touristen den Namen Pie Town verpasst bekommen. Nun, zumindest gibt es tatsächlich ein "Julian Apple Cookbook" ...
Aber letztendlich zählt ja die Musik und die ist einfach schön und ansprechend. Das erste, was mir dazu spontan in den Sinn kam, war der Titel 'Take Me Home, Country Roads' von JOHN DENVER, auch wenn der natürlich auf der "falschen Seite" der USA angesiedelt ist. Dabei spielt L.A. EDWARDS natürlich keine reine Country Musik, bedient sich nur immer wieder deren Elementen, wie auch Folk, Blues, Traditionals oder eben das, was unter "Americana" geführt wird.
Wir hören einen Sänger mit einer außergewöhnlich einfühlsamen, packenden Stimme, die einen auf die Reise mitnimmt und der man einfach mit geschlossenen Augen und einem Lächeln im Gesicht lauschen möchte. Er greift persönliche Themen auf, beeindruckend finde ich beispielsweise den Song und das dazugehörige Video zu 'El Camino'. Wunderbar auch die Videos zu 'Gone 4U' und 'Good Luck', bei denen ich persönlich die im Studio aufgenommenen Versionen den offiziellen Lyric-Videos vorziehe. Sozusagen "men at work"-Videos, die einfach einen tollen Blick auf die Arbeit der Band geben.
Die Musik ist manchmal emotional ('For You'), manchmal nachdenklich ('Can You See Me?'), manchmal fröhlich ('Don't Know Better'), manchmal auch leicht rockig ('I Won't'), aber immer melodisch, oft mit Chorgesang. Eine Liebeserklärung, die an seine Frau geht, darf auch nicht fehlen ('Angel Wait') und einer meiner Lieblingstitel, 'Little Sunshine', erinnert mich ganz stark an 'Islands In The Stream' von Kenny Rogers und Dolly Parton. Womit sich für mich der Kreis zur Country-Musik schließt.
Ja, manche (meiner) Gedankengänge sind vielleicht verwirrend, aber ist es nicht das, was gute Musik ausmacht? Man hört sie an und kann seine Gedanken schweifen lassen und besondere Gefühle und Stimmungen wieder ausgraben. Wenn Musiker so etwas erreichen, dann haben sie mit ihrer Musik alles richtig gemacht, unabhängig davon, welchen Musikstil sie bedienen. L.A. EDWARDS ist das gelungen. Chapeau!
Hier die beiden erwähnten Studio-Live-Versionen:
Good Luck (live im Studio)
https://www.youtube.com/watch?v=Co30gDMdAl0
Gone 4U (live im Studio)
https://www.youtube.com/watch?v=BifNiS2V9QI
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer