LABYRINTH - Freeman
Mehr über Labyrinth
- Genre:
- Progressive Power Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Arise Records
- Release:
- 04.03.2005
- L.Y.A.F.H.
- Deserter
- Dive In Open Waters
- Freeman
- M3
- Face And Pay
- Malcolm Grey
- Nothing New
- Infidels
- Meanings
Als 1998 "Return To Heaven Denied" erschien, waren LABYRINTH die Speerspitze der mittlerweile ja quicklebendigen Italo-Melodic-Speed-Metal-Szene. Songs wie 'Moonlight', 'Thunder', 'Die For Freedom' oder das geniale 'Lady Lost In Time' waren ein gefundenes Fressen für alle Fans von Bands wie EDGUY, HELLOWEEN aber auch RHAPSODY. Auch wenn die US-tauglichen Pseudonyme wie Rob Tyrant und Andrew McPauls (anstelle von Roberto Tiranti und Andrea De Paoli) ganz schön peinlich waren. Doch wie so oft konnten die folgen Alben "Sons Of Thunder" und "Labyrinth" die Erwartungen der Fans und Labels (Metal Blade bzw. Century Media), guten Kritiken zum Trotz, nicht erfüllen.
Und vielleicht ist "Freeman" deswegen in verschiedener Hinsicht anders geworden als die Vorgänger. Schon das düstere Cover weist auf eine Veränderung hin. Weg von den kitschigen, klischeehaften Artworks der Vergangenheit. Und auch die komplett in Zwangsjacken abgelichtete Band wirkt schon auf dem Foto erwachsen und gereift. Bei dem Anblick hatte ich irgendwie eine 180-Grad-Wandlung im Sound vermutet.
Doch soooo weit von ihrer Vergangenheit bewegt sich das Sextett dann auf "Freeman" doch nicht. Roberto und seine Mitstreiter geben sich zwar deutlich gereift und erwachsener, was sich aber in erster Linie in einem Schub Richtung progressiver Töne bemerkbar macht. Die melodischen Hochgeschwindigkeitssongs gehören der Vergangenheit an, stattdessen gibt es neben eingängig komponierten Songs wie 'L.Y.A.F.H.' oder 'Freeman' auch schon mal jazzig verspielte Breaks wie in 'Face And Pay' oder spannend arrangierte Nummern wie 'Malcolm Grey' zu hören. Also eher ein Wandel um 60 Grad.
Es sind vor allem Andrea Cantarelli und Pier Gonella, die sich aus den Schatten des ehemaligen Gitarristen und Songwriters Olaf Thörsen lösen und mit einer abwechslungsreichen Gitarrenarbeit, fernab vom flotten Tonleitergedudel, glänzen können. Doch auch die variablen Tastentöne von Andrea De Paoli sind aller Ehren wert. Über allem thront die starke Stimme von Roberto Tiranti, die weiterhin erfreulich unitalienisch klingt.
In meinen Ohren war das Soundlifting bei LABYRINTH längst überfällig und ist die Entwicklung weg vom kitschigen Melodic Speed hin zum erwachsenen, progressiven Power Metal sehr zu begrüßen. So stark hatte ich LABYRINTH nicht erwartet. Daumen hoch!
Anspieltipps: L.Y.A.F.H., Face And Pay, Malcolm Grey, Nothing New
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk