LACRYMAE - The Hallowed Design
Mehr über Lacrymae
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Release:
- 18.12.2009
- The Forgotten
- Violenza
- Theorem
- Handel's Apocalypse
- The Hallowed Design
<br /> Feiner Prog Metal aus dem Land der Aborigines.<br />
Bislang habe ich Australien immer als metallisches Stiefkind angesehen, das außer kneipenkompatiblen Saufliedern, anzüglichen Hard Rock Stampfern und anderen einfachen Spielweisen harten Liedguts nicht viel zu bieten hatten. Soll heißen: Gibt es mehr aus dem Land der Kanguruhs als AC/DC, ROSE TATTOO und AIRBOURNE? VOYAGER waren die ersten, die mich haben aufhorchen lassen. Könnte es sein, dass die Metalwelt bislang einfach nicht gut genug hingesehen hat?
Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass unter der Oberfläche der bierschwangeren Variante des "Einfachen-Gemüts-Metals" noch einiges zu entdecken ist, da offensichtlich auch Down Under es leid ist, immer wieder die gleichen drei Akkorde zu hören und zu spielen. Wieder führe ich VOYAGER an, in diesem Fall aber weil mein Interesse an LACRYMAE sofort geweckt war, als ich in der Thankslist den Namen dieser Band gleich an erster Stelle fand. Die Szene scheint also klein zu sein, aber das "oho" passt ebenfalls. LACRYMAE zeigen mit ihrem Debüt-Werk nämlich, dass VOYAGER kein isoliertes Phänomen ist.
"The Hallowed Design" enthält nur fünf Songs, diese bringen es zusammen aber auf mehr als fünfunddreißig Minuten Spielzeit, sind also eher Album als EP. Klar, das erste Wort in der Stilbeschreibung des Sextetts ist "Progressive". Auch das Booklet mit den Comic-Zeichnungen und einzelnen Textfragmenten deutet auf einen Prog-Metal-Anspruch in, was noch dadurch unterstützt wird, dass der Gesang nicht ausschließlich auf Englisch, sondern gelegentlich auf italienisch, wahrscheinlich der Muttersprache der beiden Piscitelli-Brüder, die sich den Gesang teilen, erklingt. Dabei werden sie sogar noch durch ihren Gitarristen unterstützt, was die Kompositionen abwechslungsreich und opulent macht. Zwischen Metalgesang, sanften Melodien, opernartigen Chören und sogar Growls in 'Handel’s Apocalypse' wird gekonnt variiert. Als stilistischer Vergleich fällt mir dazu nur eine Band ein: SYMPHONY X. Tatsächlich möchte ich sagen, dass es "The Hallowed Design" locker mit den meisten Werken in der Diskograpie der Amerikaner aufnehmen kann, denn es wird bei aller Abwechslung doch die nachvollziehbare Melodielinie nicht vergessen.
Anspieltipps erübrigen sich bei nur fünf Stücken, aber der qualitätbewusste Metaller, der es gerne mal opulent mag, und der Progger, bei dem es auch mal krachen soll, liegen hier goldrichtig. Was hinter dem Konzept von "The Hallowed Design" steckt, weiß ich nicht, aber ich denke, da werde ich den Jungs mal auf den Zahn fühlen. Bis ihr das hier werdet lesen können, solltet ihr euch das Album schon einmal dringend besorgen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger