LAS CASAS VIEJAS - goul/H
Mehr über Las Casas Viejas
- Genre:
- Post Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Alerta Antifascista Records
- Release:
- 10.11.2017
- Moribundus
- Kein Ort 1 - nicht keine Stadt und Lethargie
- Kein Ort 2 - nicht die Stadt und Lethargie
- Klaustrophobie
- Erinnerung
Eigenartige Bewegungen mit subtilem Spannungsaufbau
Es wird den Musiker von LAS CASAS VIEJAS sicherlich recht sein, dass man auf ihren speziellen Eigensinn hinweist, den die deutsch-österreichische Formation auf ihrem neuen Silberling in die Waagschale wirft. Die Band bewegt sich weitestgehend frei von jedwedem genrespezifischen Denken und lässt auf "goul/H" erst einmal alles zu, was eindringlich und mitunter auch finster ist - und dabei spielt es keine Rolle, inwiefern der Sound der fünf Songs polarisiert und welche Abgründe er zwischenzeitlich flankiert.
Immerhin braucht die Truppe nämlich geschlagene fünf Minuten, bis sich das ewig währende Flüstern im Opener 'Moribundus' von einem leichten Groove einholen lässt und der Song als solcher endlich startet - Spannungsaufbau auf die ganz extreme Art! Und derlei Schoten hat LAS CASAS VIEJAS noch häufiger im Gepäck, wenngleich die beiden 'Kein Ort'-Songs bei einer Gesamtspieldauer von immerhin knapp 23 Minuten als postapokalyptisches Gemisch aus Noise-Fragmenten, modernen Black-Metal-Versatzstücken, Sludge-Gitarren und vergleichsweise leicht verdaulichen Indie-Rock-Momenten dennoch irgendwie greifbar bleiben. Und das ist beim Wust der Elemente, die hier verbraten werden, schon ein kleines Wunder, spricht aber auch für die Talente, die sich in den Musikern verbergen.
Bisweilen fühlt man sich an den experimentelleren Output von BETHLEHEM und EWIGHEIM erinnert, und wenn man "goul/H" als Mixtur aus Einflüssen beider Acts betrachtet, kann man eine ungefähre Vorstellung davon bekommen, wie weitreichend die Sounds sind, die in den fünf neuen Stücken verarbeitet werden. Und trotzdem ist die Scheibe extrem sperrig und braucht ein paar Durchgänge, bis man endlich von ihr gefangen genommen wird. Dies geschieht zwar nicht flächendeckend mit der gleichen Intensität, aber man kann auch nicht abstreiten, dass LAS CASAS VBIEJAS was bewegt hat - und das ist schließlich auch das Fazit zu diesem Release: schwer, aber definitiv spannend!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes