LAST TRAIN - III
Mehr über Last Train
- Genre:
- Alternative Post Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- PIAS
- Release:
- 31.01.2025
- Home
- The Plan
- How Does It Feel?
- All To Blame
- This Is Me Trying
- Revenge
- One By One
- You've Ruined Everything
- I Hate You
Für Rock-Feinschmecker.
Aller guten Dinge sind drei. Das dachten sich auch die Alternative-Rocker von LAST TRAIN, die sich für das entsprechend betitelte "III"-Album auch deutlich mehr Zeit ließen. Doch der Sprung von "The Big Picture" ist enorm, die neuen Songs der Franzosen haben eine gute, mitreißende Mischung aus Melodie, Nachdenklichkeit und Härte, angenehmen 90er-Jahre-Nostalgie-Flair und eine Post-Rock-Dynamik, die das Hörvergnügen ankurbelt.
Wie es aber im Alternative-Rock-Bereich üblich ist, braucht es Emotionen, um wirklich zu begeistern. Und die werden bei den Franzosen in erster Linie durch ihren fabelhaften Sänger Jean-Noel getragen. Einerseits mit sehr viel, auch lauter und ungezügelter Wucht, andererseits mit unheimlich viel Gefühl. So passt seine Klangfarbe nahezu perfekt zu den Melodien, die dadurch eine ganz besondere, eben diese nostalgische Atmosphäre schaffen, und dabei keine Gefühlsregung außer Acht lassen.
Natürlich sind auch lockere Passagen dabei, doch auf oberflächlichen Post Alternative Rock haben die Lyoner keine Lust, was man vor allem an Gassenhauern wie 'The Plan', 'This Is Me Trying' oder speziell 'How Does It Feel?' und 'Revenge' meint. Hier werden teils große Momente sehr stilvoll und authentisch in Szene gesetzt, ohne jedoch zu sehr auf die Tränendrüse zu drücken. Es macht sich das Fingerspitzengefühl von LAST TRAIN auch in der Liebe zu kleinen, melancholischen Details bemerkbar, was der Platte einen recht ausgeklügelten Charakter verpasst.
Zugegeben, "Weathering" und eben "The Big Picture" waren ordentliche Alben, denen aber das gewisse Extra, dieser gewisse Tiefgang gefehlt haben. Doch das schlicht betitelte "III" hat genau das, was den Vorgängern gefehlt hat und zeigt eine erwachsene Band, die es schafft, glaubwürdige Emotionalität in schlichtweg tollen Songs zu verpacken. Ein tolles Album also, das vor allem meiner Generation (Jahrgang 1988) sehr viele Aha-Momente mit Blick auf die musikalische Früherziehung verpasst.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp