LEGEND REVISITED - From The Lord
Mehr über Legend Revisited
- Genre:
- Epic Metal / US Metal / Proto-Metal / White Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Sonic Age Records / Cult Rock Classics
- Release:
- 21.06.2024
- The Creator
- The Lord's Vengeance
- The Golden Crown
- Confrontation
- Gideon
- Against the Beast
- The Gospel Train
- Armageddon
Absolut hörenswertes Re-Imagining!
Wow. Mit so einem Brett hatte ich nicht gerechnet. LEGEND REVISITED ist eine Art Nachfolge-Band der Amis LEGEND, die 1979 mit "Fröm The Fjörds" einen Proto-US-Metal-Klassiker veröffentlicht hatte. Aber das war schon eher ein Siebte-Reihe-Underground-Juwel, das außerhalb der "Keep-it-True"-Community kaum jemand gekannt haben dürfte. Jetzt erscheint dieser Quasi-Nachfolger, "From The Lord". Ur-Schlagwerker Raymond Frigon ist als einziges damaliges Mitglied beteiligt und übernimmt auch den Gesang. Und das funktioniert vorzüglich!
"From The Lord" ist die White-Metal-Variante von "Fröm The Fjörds" und mit einem ähnlich ikonischen Artwork ausgestattet. Aber dieses Album mit den offensichtlich frommen Texten ist auch metallischer als das Altwerk, ohne dabei je unnötig "modern" zu klingen. Man hat den Spirit von 1979 gut transportiert, aber eher nach 1984 als in unsere heutige Zeit, und das ist auch gut so. Frigon ist ein großartiger, sehr charismatischer Sänger, den viele Epic-Metal-Bands gerne in ihren Reihen hätten.
Im Grunde handelt es sich um ein Re-Imagining, denn die Songs basieren musikalisch auf dem Originalwerk, sind teils etwas umarrangiert und eindeutig neu eingespielt. Textlich hat man aber alles auf den christlichen Glauben der heutigen Musiker angepasst und ein White-Metal-Scheibchen daraus gemacht. Aus 'The Wizard's Vengeance' (bekannt geworden durch das SLOUGH FEG-Cover) wurde jetzt 'The Lord's Vengeance', es geht jetzt auch 'Against The Beast' und auf den 'Gospel Train'. Wer mit christlichem Metal Schwierigkeiten hat, der könnte sich durchaus an den offensichtlichen Texten stoßen. Andererseits ist White Metal ja zurecht Kult in der traditionalistischen Metal-Szene. Wer BARNABAS, BLOODGOOD, BARREN CROSS, SACRED WARRIOR, STRYPER oder DELIVERANCE abfeiert, der wird sich auch nicht an den Texten von LEGEND REVISITED stören. Mein pastorales Herz geht da natürlich eh auf.
Musikalisch ist man weiter in den Siebzigern verwurzelt, Einflüsse von Prog- und Folk-Bands sowie von klassischem Siebziger-Jahre-Hard-Rock sind offensichtlich. Aber man schielt immer wieder stark zum epischen Metal, wie ihn MANILLA ROAD, BROCAS HELM, WARLORD oder CIRITH UNGOL kurz danach berühmt machten. Für mich ein famoser Mix! Und alles ist auch deutlich würdevoller vom Umgang mit dem eigenen Erbe als bei manch anderer epischen Band. Da auch die Produktion passt, musste ich das Scheibchen letztlich sofort bestellen.
Anspieltipps: The Lord's Vengeance, Confrontation.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer