LEONARDO - Armageddon
Mehr über Leonardo
- Genre:
- (Neo Classical) Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Heart Of Steel
- Release:
- 15.01.2010
- Armageddon Has Come
- I Still Believe
- Crusade
- Set My Heart On Fire
- I Can't Live Without You
- Renaissance Affair
- Shelter In The Night
- Gone Too Far
- Dogs Of War
- Save Me
- Awakening
Eine neoklassische Metalkombo aus Belgrad. Hört sich zumindest erst mal sehr interessant an...<br />
LEONARDO wurde 2001 vom talentierten Gitarristen Ivan Milcic zusammen mit seinem jüngeren Bruder Milan (Keyboard) gegründet. Mit Srdjan Duzdevic an den Drums und Vladimir Rajcic am Bass wurde das Line Up vervollständigt. 2004 folgte die erste LP "Strast I Pozuda" ("Passion And Desire"), das mir vorliegende Werk "Armageddon" ist nun ihr zweiter Output.
Schon bei den ersten Tönen fällt auf, dass die Produktion etwas zu wünschen übrig lässt: Für dermaßen verfrickelte Musik wäre ein transparenterer Sound gewiss vorteilhafter. Vielmehr als verfrickelt ist es eigentlich auch nicht; was Ivan aus seiner Axt zaubert ist schon ziemlich atemberaubend - das Album würde auch als 50-minütiges Soloalbum durchgehen - haut aber nicht vom Hocker. Die unendlichen Soli-Eskapaden erinnern einerseits sehr stark an die eines YNGWIE MALMSTEENs, andererseits sind die Cembalo-Einsätze recht unspektakulär. "Armageddon" erinnert mich in seinen klassischen Momenten teilweise an eine schwache Version von LUCA TURILLIs (RHAPSODY OF FIRE) selbstbenanntem Nebenprojekt. Aber so richtig festlegen wollen sich LEONARDO wohl nicht: Während 'Armageddon Has Come', 'Renaissance Affair', 'Gone Too Far' und 'Dogs Of War' neoklassische Tendenzen aufweisen können, würde ich die übrigen sieben Tracks eher in die True-Metal/Hard'n'Heavy-Ecke schieben.
Doch Moment! Da singt ja noch jemand. Nach bandeigenen Aussagen ist es Gitarrist Ivan selbst, der sich mal mehr, mal weniger an den Gesängen bewährt. Klar, High Pitched Vocals müssen schon sein, aber dann doch bitte zumindest tonal korrekt. Das möchte trotz aller musikalischen Finesse selten so richtig überzeugend gelingen, nach dem Motto: "Knapp daneben ist auch vorbei". Da helfen auch originelle Motive wie in 'Armageddon Has Come' wenig, das in Sand gesetzte Drum Solo im Instrumental 'Renaissance Affair' auch nicht mehr. Einer der stärksten Tracks ist das bluesig/rockige 'Shelter In The Night', das mit seiner Absage an sämtliche klassischen Trademarks und tonal größtenteils ausgezeichneten Vocals zum Moshen einlädt. Generell trifft Ivan die Töne bei gemäßigteren Tracks besser, auch 'I Still Believe' und die Feuerzeughymne 'I Can't Live Without You', können dies beweisen.
Ein Cembalo und Skalenspiel machen noch keinen klassisch beeinflussten Metal, dennoch bietet "Armageddon" allen Saitenfetischisten viel Futter und Inspiration. Das nächste Mal aber bitte mehr Zeit fürs Songwriting und den Vocal-Coach nehmen und die Schublade überdenken! "Armageddon" ist auf jeden Fall bei mir bereits heißer Anwärter auf "bestes Cover 2010".
Anspieltipps: Armageddon Has Come, I Can't Live Without You, Shelter In The Night
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Jakob Ehmke