LEVERAGE - Determinus
Mehr über Leverage
- Genre:
- Melodic Metal / Rock / AOR
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Frontiers
- Release:
- 26.04.2019
- Burn Love Burn
- Wind Of Morrigan
- Tiger
- Red Moon Over Sonora
- Mephistocrate
- Afterworld’s Disciple
- When We Were Young
- Heaven’s No Place For Us
- Hand Of God
- Rollerball
- Troy
Ordentliches Comeback der Finnen nach zehn Jahren.
Wo Frontiers Music draufsteht, da ist meistens Melodic Metal drin, denn das italienische Label hat sich gerade in den vergangenen Jahren zum primären Anlaufpunkt für Bands mit einer melodischeren Interpretation unseres geliebten Schwermetalls entwickelt. Mit den Finnen LEVERAGE hat sich die Firma aus Neapel nun eine Perle der skandinavischen Szene gesichert, die sich in der jüngeren Vergangenheit doch sehr rar gemacht hat. Immerhin sind schon satte zehn Jahre seit dem letzten Langeisen "Circus Colossus" ins Land gezogen, was angesichts des neuen Silberlings "Determinus" die Frage aufwirft, ob das Sextett auch nach knapp einer Dekade noch das Zeug dazu hat, im dicht besiedelten Melodic-Metal-Genre zu bestehen.
Der Einstieg ist mit 'Burn Love Burn' noch etwas verhalten. Zwar überzeugt Fronter Kimmo Blom bereits von Beginn an mit einem ausdrucksstarken Organ und einigen wirklich gefälligen Hooklines, doch abseits davon präsentiert der Opener einen eher biederen AOR/Hard Rock-Mix, den ein Fan dieser Spielart so schon zig mal gehört hat. Gut, dass mit 'Wind Of Morrigan' dann aber postwendend eine faustdicke Überraschung folgt: Angeführt von einer folkigen Akustikgitarre schlägt der Track ganz andere Töne an, um sich schließlich zu einem grandiosen Chorus aufzuschwingen, bevor Geige und elektrische Gitarre wieder mit feiner Folk-Melodie das Zepter übernehmen. So gefällt mir LEVERAGE dann auch direkt deutlich besser, denn dank der leichten Schlagseite hin zu finnischer Folklore verpasst sich die Truppe hier einen eigenes Gesicht, das sie wohltuend von der Konkurrenz abhebt.
Leider geht es im übrigen Verlauf aber nicht in diesem Stil weiter. Stattdessen gibt es mit 'Tiger' und 'Red Moon Over Sonora' wieder zwei farblose Melodic-Rocker, die sich nicht wirklich für einen Platz im Langzeitgedächtnis bewerben. Doch damit nicht genug, mit 'When We Were Young' folgt auch noch eine AOR-typische Ballade, die zumindest bei mir den Finger zur Skip-Taste des Players schnellen lässt. Doch gerade wenn man die Scheibe als eintönige Genrekost abschreiben will, kommen die Finnen plötzlich wieder mit so einem Hammer wie 'Hand Of God' um die Ecke, oder zitieren in den Strophen des knackigen Rockers 'Afterworld's Disciples' munter die deutsche Stahlschmiede ACCEPT. Mit 'Heaven's No Place For Us' wird schlussendlich noch den deutschen Power-Metal-Titanen HELLOWEEN der gebührende Respekt gezollt, wobei der Songs sogar echtes Hit-Pontential offenbart und sich geradewegs im Gehörgang festbeißt.
Insgesamt halten sich Highlights und eher durchschnittliche Tracks ungefähr die Waage, was "Determinus" in der Endabrechnung zu einem ordentlichen Genre-Release macht. Fans von melodischem Metal und AOR dürften gedanklich sicher auch noch einmal eineinhalb Punkte zu meiner Gesamtnote addieren, denn sie werden mit dieser Scheibe sicher viel Spaß haben. Mir persönlich fehlt aber noch der letzte Kick, der die Finnen auf das Level von skandinavischen Kollegen wie ECLIPSE heben würde.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs